Chlorhexidin gegen Entzündungen im Mundraum

Chlorhexidin oder chlorhexidine gluconate ist ein Antiseptikum. Es wird vor allem zur unterstützenden Therapie bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich sowie zur Behandlung einiger Infektionskrankheiten verwendet. In der Schweiz ist der Wirkstoff als Gel, Spray und als Lösung erhältlich. Hier auf unserem Vergleichsportal stellen wir dir alle wichtigen Informationen über das antiseptische Arzneimittel zur Verfügung.

Chlorhexidin – was ist das?

Chlorhexidin ist ein zweifach positiv geladenes Molekül, welches in einer neutralen und wässrigen Lösung vorliegt. Im Handel ist es unter anderem in Kombination als Acetat oder Chlorid erhältlich. Für medizinische Behandlungen nutzt man jedoch eher Chlorhexidindigluconat, denn im Gegensatz zu Chlorhexidine ist Gluconat wasserlöslich.

Was die chemischen Reaktionen angeht, die der Stoff eingeht, ist es vor allem wichtig zu wissen, dass es zwei weit verbreitete Inhaltsstoffe inaktiviert, die häufiger in Zahnpasten vorkommen, nämlich Triclosan und Natriumlaurylsulfat. Während der Behandlung mit dem Wirkstoff solltest du also besser auf eine Zahnpasta zurückgreifen, die diese beiden Inhaltsstoffe nicht enthält. Und grundsätzlich wartest du nach dem Putzen deiner Zähne du am besten etwa eine Stunde, ehe du Chlorhexidin verwendest.

Was bewirkt das Antiseptikum Chlorhexidine?

Das Antiseptikum bekämpft Krankheitserreger auf zweifache Weise. Zum einen dringt es in die Zellmembran des Erregers ein, zum anderen verändert es auch dessen Oberflächenbeschaffenheit. Dies gelingt aber nicht bei allen Bakterien. Für welche Erreger ist das Antiseptikum wirksam? Eine deutlich negative Antwort gibt es bei Karies: Wissenschaftliche Studien haben bisher keine Anzeichen dafür gefunden, dass Chlorhexidin die Mundfäule bekämpfen kann. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von einschlägigen Anwendungsmöglichkeiten des Wirkstoffes, die für die Mundhygiene von Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Halsschmerzen
  • Entzündungen von Schleimhaut oder Zahnfleisch
  • Mundgeruch
  • Mundtrockenheit
  • Gingivitis
  • Parodontitis

Ausserdem findet Chlorhexidin Anwendung bei der Nachversorgung von chirurgischen Eingriffen in Mund- und Rachenraum sowie bei der Spülung von Wurzelkanälen. Doch Vorsicht: Den zahlreichen Wirkungen stehen auch eine ganze Reihe von bekannten Nebenwirkungen und Risiken gegenüber. Aufgelistet in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit sind diese:

  • Kontaktallergie
  • Nesselsucht
  • Zahnfleischbluten
  • irritierte Mundschleimhaut
  • Veränderungen der Mundschleimhaut
  • Taubheitsgefühl der Zunge
  • Störung der Geschmackswahrnehmung
  • Bräunliche Verfärbungen an Zunge und Zähnen

Warum verfärbt Chlorhexidin die Zähne?

Möchtest du eine Therapie mit Chlorhexidin über einen längeren Zeitraum durchführen, kann eine bräunliche Verfärbung deiner Zähne, von Kunststofffüllungen und deiner Zungenoberfläche stattfinden. Diese verschwinden in der Regel nach dem Absetzen des Medikaments wieder. Bei anhaltenden Verfärbungen hilft ein Zahnarzt, diese mit einem speziellen Verfahren zu entfernen. Warum bei einigen Patienten unterschiedliche Abstufungen von Verfärbungen auftreten, ist allerdings bis heute nicht genau geklärt. Als eine denkbare Ursache gilt die individuelle Speichelzusammensetzung.

Wie wirkt Chlorhexidin gegen Bakterien?

Das positiv geladene Molekül lagert sich an den negativ geladenen Teilen der Zähne und der Mundschleimhaut ab. Dort wird es aus der Lösung langsam aber stetig freigesetzt. Das Antiseptikum besitzt dadurch in seiner Anwendung eine besonders lang anhaltende Wirkung. Da die Zahnbeläge und die zugehörigen Bakterien äusserlich ebenfalls negativ geladen sind, binden sie sich an das Chlorhexidin. Dadurch lösen sich die Bakterien zunehmen von den Zähnen und werden aus dem Mundraum fortgespült.

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Wie oft kann ich Chlorhexidin am Tag verwenden?

Eine grundsätzliche Information vorneweg, wenn du Kinder hast: Bis zum zwölften Lebensjahr der Kinder gilt, dass sich ihre Eltern vor einer Anwendung zuerst mit ihrem Arzt oder Apotheker absprechen sollten. Das ist umso wichtiger, als es Chlorhexidin in ganz verschiedenen Anwendungsformen gibt. Die gängigsten Varianten verwendest du in zum Teil sehr unterschiedlichen Dosierungen:

  • Mundgel: Das Mundgel trägst du ein- oder zweimal täglich auf die gewünschte Stelle auf.
  • Mundspülungen: Bei den Mundspüllösungen geht es vor allem um die verwendete Konzentration. Die folgenden sind die gängigsten:
    • 0,1-prozentige Lösung: zweimal täglich mit 15 Milliliter spülen
    • 0,2-prozentige Lösung: zwei- oder dreimal täglich mit zehn Milliliter spülen
  • Mundspray: Der 0,2-prozentige Mundspray sprühst du zweimal pro Tag auf die gewünschten Stellen.
  • Blasenspüllösung: Eine Spülung mit einer 0,2-prozentigen Blasenspüllösung mit Chlorhexidindiacetat ist ein- oder zweimal täglich möglich.

Grundsätzlich gilt: Vermeide das Schlucken von all diesen Produkten und führe die Anwendung nur mit geputzten Zähnen und ausgespültem Mund aus.

Wie lange kann die Anwendung erfolgen?

Bei auftretenden Entzündungen im Rachen- und Mundraum kannst du Produkte mit Chlorhexidin problemlos über mehrere Tage verwenden. Übersteigt der Anwendungszeitraum zwei Wochen, so sollte dies in der Regel nur nach Absprache mit einem Zahnarzt erfolgen. Dieser hilft dir dann auch mit weiteren Lösungsvorschlägen und Tipps, sollte die Anwendung keine Ergebnisse zeitigen.

Worin ist Chlorhexidin enthalten?

Hauptsächlich kommt das Antiseptikum in der Zahnmedizin zum Einsatz. Chlorhexidine ist sowohl Bestandteil in Mundspüllösungen als auch in Lacken, die direkt auf den Zahn aufgetragen werden. Der Wirkstoff wird allerdings auch ausserhalb der Zahnmedizin eingesetzt. So spielt er auch in er Wundheilpflege als Arzneimittel eine Rolle.

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