Bionator – Hilfsgerät für die ganzheitliche Kieferorthopädie

Der Aufbau des Gebisses und der Sitz der Zähne haben eine entscheidende Wirkung auf das Aussehen eines Menschen. Sie steuern aber auch Feineinstellungen der Wirbelsäule und können bei einer Fehlstellung Störungen und Beschwerden verursachen. Neben Eingriffen im Bereich der Kieferchirurgie bietet die Kieferorthopädie Geräte und Zahnspangen, die eine Korrektur ermöglichen. Schon lange im Gebrauch, aber bis heute im Einsatz, ist ein lose im Mund sitzendes Modell: der Bionator.

Was ist die Kieferorthopädie?

Die Kieferorthopädie ist ein Teilbereich der Zahnmedizin. Ihre Aufgabe ist die Korrektur von Fehlstellungen, die Zähne und Kiefer betreffen, sowie deren Prävention und Therapie. Mit Hilfe diagnostischer Verfahren findet der Kieferorthopäde geeignete Mittel für eine Behandlung. Oft stellt er die benötigten Geräte oder Zahnspangen sogar selbst her.

Wie beeinflussen Fehlstellungen der Zähne die Gesundheit und wie hilft eine Zahnspange?

Eine Schief- oder Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers hat Auswirkungen auf Gesundheit, Aussehen und Wohlbefinden. Eine Kieferfehlstellung schränkt dazu das Sprechen und Kauen ein und erschwert die Atmung. Es gibt verschiedene Arten der Fehlstellung, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen und nicht immer eine Therapie benötigen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Überbiss
  • Unterbiss
  • Kieferfehlhaltungen
  • Schiefstellungen der Zähne

Die Kieferorthopädie versucht, diese Fehlstellungen durch mechanische Wirkung oder Druck zu korrigieren. Die Zahnfehlstellung wird gezielt mit einer Zahnspange verändert und die Zähne angepasst. Die Spange ermöglicht durch den Druck auf die Zähne eine Veränderung der Zahnlage und rückt die Zähne in die richtige Position. Bei vielen Modellen ist immer wieder ein Nachziehen der Zahnspange notwendig. Es gibt fest eingesetzte, herausnehmbare oder locker im Mund sitzende Modelle. Wichtig sind Zahnspangen in der Regel bei Kindern im Alter zwischen neun und vierzehn Jahren, da so frühzeitig eine Korrektur erfolgt.

Welche Arten der Zahnspange kennt die Zahnmedizin für die Therapie?

Zahnspangen und kieferkorrigierende Geräte gibt es in verschiedenen Ausführungen, die dank moderner Weiterentwicklungen unauffällig sind, wenn sie in die Mundhöhle eingesetzt werden. Gängig sind folgende Zahnspangen und Korrekturgebisse:

  • Aussenspange
  • Festsitzende und aussenliegende Zahnspange
  • Festsitzende und innenliegende Zahnspange
  • Herausnehmbare Zahnspange
  • Durchsichtige Zahnspange (Invisalign)
  • Aktivator
  • Bionator

Was ist ein Bionator?

Um die Bisslage zu verändern, kennt die Kieferorthopädie ein herausnehmbares Gerät, das sich Bionator nennt. Dieses gestattet eine Bisserhöhung und gehört zu den funktionskieferorthopädischen Modellen, die aus Kunststoffplatten und Draht aufgebaut sind. Du kannst es einsetzen und bei Bedarf herausnehmen. Gleichzeitig liegt es relativ locker im Mund, wobei ein Drahtgestell aus Zungenbügel und Lippenbügel für Stabilität sorgt. Das Gerät gehört zur ganzheitlichen Kieferorthopädie und soll gleichzeitig die körpereigenen Wachstumskräfte stimulieren und den Mundraum stärken und trainieren, damit sich das Gebiss darin harmonisch entwickelt.

Anders als ähnliche Geräten, darunter der Aktivator oder Funktionsregler, wirkt der Bionator auf beide Kiefer. Während du ihn trägst, nutzt du deine eigene Muskelkraft, etwa beim Kauen, Sprechen oder Schlucken, bei denen sich die Energie der einwirkenden Kräfte auf den Kiefer überträgt. Deine Muskulatur wird trainiert und der Biss normalisiert sich nach einiger Zeit. Für den Einsatz des Bionators muss der Zahnarzt keine Zähne ziehen. Die Veränderung des Gebisses entsteht durch das natürliche Wachstum des Kieferknochens. Dabei reicht die Wirkung der einwirkenden Kräfte über den Mundraum hinaus auch bis zur Halswirbelsäule und ermöglicht eine Verbesserung der Kopf- und Körperhaltung.

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Wann wurde der Bionator entwickelt und wie funktioniert er?

Erfinder des Bionators war Wilhelm Balters, der den Bionator als kleineres Modell des Aktivators entwarf und 1940 erstmals als Möglichkeit beschrieb, die Bissverschiebung zu vereinfachen und Fehlstellungen zu korrigieren. Der Bionator enthält ein Konstruktionsgebiss, durch das der Unterkiefer nach vorne geschoben wird. Damit ist nicht nur eine Gebisskorrektur möglich, die auch die Ästhetik des Gesichts verbessert.

Die starke Wirkung ist durch die direkte Verankerung an den Zähnen gewährleistet. Da das Gerät locker im Mund sitzt, entstehen bei jeder Mundbewegung Sogkräfte, die das Wachstum von Zähnen und Kieferknochen stimulieren. Der Zungenbügel wiederum verändert die Zungenlage und lockert die Gewebsschichten auf. Das aktiviert den Stoffwechsel und verhindert einen Lymphstau.

Wie ist ein Bionator aufgebaut?

Das Konstruktionsgebiss besteht in der Regel aus einem Kunststoffkörper und zwei Drahtschlaufen. Aussen sitzt ein Lippenbügel mit Schlaufen, im Inneren des Mundes der Zungenbügel. Das Plastikmaterial ist meistens Polymethylmethycrylat. Die Schlaufen und Bügel bestehen aus Draht. Gegenüber anderen Zahnspangen hat der Bionator jedoch keine Dehnschraube, sodass die Wirkung schwächer ausfällt. Einige Zahnärzte raten von diesem Modell für Kinder und Jugendliche ab und verweisen eher auf andere Geräte der Kieferorthopädie, die moderner und effektiver sind.

Wann wird der Bionator getragen?

Du solltest den Bionator immer einsetzen, wenn du deine Zähne frisch geputzt hast. Damit sich die Wirkung entfaltet, solltest du die Apparatur rund um die Uhr tragen, jedoch mindestens 15 Stunden täglich. Wenn du dagegen Nahrung zu dir nimmst oder Sport treibst, kannst du den Bionator herausnehmen.

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