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Zungenbelag vermeiden – die wichtigsten Antworten

Zungenbelag vermeiden – die wichtigsten Antworten

Die Zunge brauchen wir bei der Nahrungsaufnahme ebenso wie beim Sprechen. Unser Geschmacksorgan erfüllt somit eine Reihe wichtiger Aufgaben. Deswegen ist es vielen Schweizern unangenehm, wenn sich weisser Zungenbelag auf der ansonsten sauberen Oberfläche ausbreitet. In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen einer belegten Zunge und die verschiedenen Möglichkeiten, den Zungenbelag zu entfernen. Ausserdem erklären wir dir, ab wann ein Arztbesuch ratsam ist, um eine belegte Zunge zu beheben.

Welche Ursachen hat der Zungenbelag?

Um dir zu verdeutlichen, warum Zungenbelag ganz normal ist, werfen wir einen kurzen Blick in deinen Mund. Deine Zungenschleimhaut besteht aus unterschiedlichen Papillen. Diese vergrössern die Oberfläche und erleichtern so das Schmecken. Wenn du schon einmal eine Katzenzunge berührt hast, weisst du, dass einige dieser Papillen sehr rau sind. Dadurch sammeln sich Speisereste, Bakterien und abgestorbene Zellen auf der Zungenschleimhaut.

Das ist der Grund dafür, dass Zungenbelag im Laufe des Tages natürlicherweise entsteht. Er ist somit kein Zeichen mangelnder Mundhygiene, auch diese häufig eine Ursache ist. Ein Teil des Belags wird zudem über feste Nahrung von der Zunge entfernt. Dazu zählen Ballaststoffe, welche die Bakterien mechanisch abreiben. Neben der Ernährung und der Mundhygiene gibt es auch zahlreiche andere Ursachen. Dazu gehören:

  • überwiegend breiige oder flüssige Speisen
  • bestimmte Medikamente wie beispielsweise Antibiotika
  • Allgemeinerkrankungen oder Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs
  • übermässiger Konsum von Kaffee, Tee und Alkohol

Wie entferne ich Zungenbelag?

Du entfernst den Zungenbelag am besten einmal pro Tag, idealerweise früh am Morgen, um Mundgeruch über den Tag zu vermeiden. Zudem schmeckst du so über den Tag mehr, da die Papillen frei sind. Möglichkeiten, um den Belag zu entfernen, sind:

  1. Zahnbürste, Zungenbürste und Zungenschaber: Eine Zahnbürste eignet sich zwar nicht, um den weissen Belag zu entfernen, schafft aber hygienische Bedingungen im Mundraum. Sind die Zähne, die Zahnzwischenräume und das Zahnfleisch frei von Bakterien und Speiseresten, können sie die Papillen nicht belegen. Nach dem Zähneputzen verwendest du eine Zungenbürste oder einen Zungenschaber. Beide sind so konzipiert, dass sie keinen Würgereflex auslösen. Du ziehst sie vier bis fünf Mal von hinten nach vorn über die Zunge. Den Belag wäschst du nach jedem Durchgang unter warmem Wasser ab. Tipp: Du kannst den Zungenbelag auch mit einer weichen Zahnbürste entfernen. Diese solltest du jedoch lediglich für die Zunge benutzen.
  2. Ernährung: Ballaststoffe und andere feste Nahrungsbestandteile reiben die Zunge mechanisch ab. Damit das funktioniert, musst du ausreichend kauen. Weiche oder flüssige Lebensmittel haben dagegen keinen abreibenden Effekt auf den Belag.
  3. Medikamente: Zungenbelag kann ein Krankheitssymptom sein. In diesem Fall lässt du nicht den Belag selbst, sondern die Grunderkrankung behandeln. Bei einer Pilzinfektion (beispielsweise Mundsoor) helfen etwa Antimykotika.

Wie bekomme ich den hinteren Teil der belegten Zunge frei?

Auf deinem Zungenrücken fühlen sich Bakterien besonders wohl. Zungenbelag befindet sich somit häufig an dieser Stelle und kann Mundgeruch verursachen. Dagegen hilft der regelmässige Einsatz von Zungenreinigern wie Zungenbürsten und Zungenschabern. Zahnbürsten eignen sich dafür weniger, da du damit die Bakterien nur verteilen würdest. Alternativ kannst du den Belag vorsichtig mit einem sauberen Löffel entfernen.

Auf welche Krankheiten weisst eine belegte Zunge hin?

Eine belegte Zunge ist normal. Fühlst du dich krank oder ist der Belag verändert, kann ein Arztbesuch Klarheit bringen. Der Arzt kann einen Abstrich von der Zunge nehmen, um Veränderungen zu identifizieren. Magen-Darm-Erkrankungen und Pilzinfektionen gehören zu den häufigsten Ursachen. Ein leichtes Fieber kann auf Soor hindeuten. Weitere mögliche Krankheiten sind: Scharlach (typische Himbeerzunge), Diphtherie und Typhus-Infektion (beide gelber bis grauer Zungenbelag).

Was sagt die Farbe des Zungenbelags?

Ein weisser Zungenbelag kommt am häufigsten vor und ist meistens harmlos. Verändert sich der Belag und lässt sich beispielsweise nicht mehr entfernen, kann eine Pilzinfektion die Ursache sein. Grippe und Fieber begünstigen weissen Zungenbelag ebenfalls.

Gelber und brauner Belag sind ebenfalls normal. Sie entstehen meist nach dem Konsum bestimmter Lebensmittel. Tee und Kaffee begünstigen braunen Belag. Rauchen, aber auch Leber- und Gallenprobleme führen zu gelbem Belag. Mundspülungen, die den Wirkstoff Chlorhexidin enthalten, können bei längerer Anwendung braunen bis schwarzen Belag hervorrufen.

Welche natürlichen Mittel helfen?

  1. Salz: Eine Salzmundspülung gilt als Geheimtipp gegen weissen Belag. Hierfür löst du einen Teelöffel Salz in lauwarmem Wasser auf und spülst damit zwei Mal täglich deinen Mund.
  2. Ölziehen: Das Ölziehen ist eine ayurvedische Methode. Am besten nimmst du hierfür Kokosfett. Nimm einen Teelöffel Kokosfett und ziehe es für etwa 15 Minuten durch deine Zähne. Abschliessend spuckst du es aus. Kokosöl enthält Laurinsäure, die antimykotisch und antibakteriell wirkt.
  3. Aloe vera: Der Saft aus der Pflanze verspricht schnelle Hilfe, wenn du eine belegte Zunge hast. Hierzu nimmst du einen Teelöffel Aloe-vera-Saft und spülst damit deinen Mund für drei Minuten aus.

Pelziges Gefühl im Mund – ist das immer Zungenbelag?

Ein pelziges Gefühl im Mund kann die Folge einer belegten Zunge sein. In diesem Fall helfen eine gründliche Mundhygiene, ballaststoffreiche Nahrung und Zungenreiniger. Zudem kann das pelzige Gefühl ein Symptom einer Haarzunge sein. Das ist schwarzer Zungenbelag, der der Gesundheit zwar nicht schadet, von Betroffenen jedoch als sehr unangenehm empfunden wird. Weitere mögliche Ursachen sind der Konsum von Gerbstoffen (beispielsweise Tee, Rotwein, unreife Früchte) sowie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit.

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