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Zahnversiegelung – Nutzen und Funktion der Behandlung

Zahnversiegelung – Nutzen und Funktion der Behandlung

Die stark zerklüfteten Backenzähne sind anfälliger für den Belag von Bakterien und Keimen, da sich die Kauflächen nicht so gut reinigen lassen wie bei den Schneidezähnen. Das erhöht das Risiko für Karies. Mit einer Zahnversiegelung kann dem vorgebeugt werden. Sie sorgt für eine glatte Zahnoberfläche, die weniger Angriffsfläche für Zahnbelag bietet und den Zahnschmelz stärkt.

Was ist eine Zahn- oder Fissurenversiegelung?

Die Zahnpflege ist für die Mundgesundheit das A und O, sorgt für kräftige Zähne, gesundes Zahnfleisch und verhindert Mundgeruch. Trotzdem kannst du nicht immer verhindern, dass Entzündungen und Schäden entstehen. Durch Nahrungsmittel und den natürlichen Alterungsprozess verdünnt sich die Schutzschicht des Zahnschmelzes auf deinen Zähnen. Liegt Zahnschmelzabbau vor, kommt es zu einem erhöhten Risiko für Karies, da die Bakterien leichter ins Zahninnere gelangen. Um das zu verhindern, gibt es in der Zahnmedizin spezielle Verfahren, darunter die Zahnversiegelung. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der Zähne, vor allen Dingen im hinteren Mundbereich, mit einer Beschichtung überzogen werden. Diese besteht in der Regel aus Kunststoff und sorgt dafür, dass die unregelmässige Oberfläche glatt wird und sich so leichter reinigen lässt. Eine fachgerechte Fissurenversiegelung hält gut zwanzig Jahre und kann jederzeit erneuert oder repariert werden.

Wie verändert sich die Kaufläche durch eine Zahnversiegelung?

Bei der Fissurenversiegelung erfolgt eine Beschichtung der Kaufläche der Backenzähne. Diese weist Grübchen, Rillen und Furchen auf, die Fissuren genannt werden und sich nur schwer säubern lassen. Das macht sie anfällig für Karies. Bakterien können sich durch die Struktur leichter einnisten und schädigen durch Säuren, die bei der Zersetzung von Zucker entstehen, das Zahninnere. Du kannst mit der Zahnbürste zwar die groben Bereiche reinigen, erreichst jedoch nicht alle Stellen. Dort sammelt sich der Belag. Die Versiegelung füllt die Fissuren auf und stabilisiert den Zahn.

Was geschieht auf einem normalen Backenzahn ohne Versiegelung?

  • Die Kaufläche der Backenzähne besitzt Fissuren, die bis zu fünf Millimeter tief sind. Solche Zerklüftungen nehmen durch Brüche oder Risse noch zu. Dazu gelangt die Zahnbürste selbst mit den besten Borsten nicht vollständig in alle Fissuren.
  • Die Folge ist, dass Speisereste zurückbleiben und Plaque entsteht.
  • Die zunehmende Anzahl der Bakterien in diesem Belag schafft den optimalen Nährboden für Entzündungen, Schädigungen am Zahn und Karies.

Eine Versiegelung kann schon in jungen Jahren Abhilfe schaffen, ist jedoch nicht für jeden geeignet. Sie macht Sinn, wenn das Kariesrisiko allgemein höher ist, die Kauflächen sehr stark zerfurcht sind oder Vorerkrankungen das Immunsystem schwächen und so auch Mundraum und Zähne.

Welchen Schutz bietet die Zahnversiegelung bei Zahnschmelzabbau?

Zahnschmelz ist die natürliche weisse Schicht auf dem Zahn über dem gelblichen Zahnbein. Mit dem Alter und durch die Aufnahme der säurehaltiger Lebensmittel und Getränke nimmt der Schmelz ab. Zwar sorgt der Speichel für eine Neutralisierung des pH-Werts im Mund, dafür benötigt er jedoch dreissig Minuten. In dieser Zeit sind die Zähne anfälliger, besonders wenn du den Mund nicht mit Wasser ausspülst oder gleich nach dem Essen die Zähne putzt. Wichtig. Zahnschmelz ist eine Substanz, die vom Körper nicht mehr aufgebaut wird. Daher ist der Abbau unumkehrbar, kann jedoch durch Zahnersatz oder eine Zahnversiegelung reduziert werden.

Bei wem ist eine Behandlung mit Zahnversiegelung sinnvoll?

Eine Zahnversiegelung macht bei Menschen Sinn, die stark zerklüftete Backenzähne haben. Das betrifft besonders die Milchzähne und nachwachsenden Zähne von Kindern. Eine Versiegelung erhöht den Schutz vor Karies, da die weichen und für Karies anfälligen Milchzähne meistens auch Probleme bei den nachwachsenden Zähnen verursachen. Mit einer Versiegelung kann dem rechtzeitig vorgebeugt werden. Eine Zahnversiegelung ist auch darum empfehlenswert, weil Karies erst dann wahrgenommen wird, wenn das Loch sichtbar ist oder sich Zahnschmerzen bemerkbar machen. Dann ist die Behandlung jedoch aufwändig und schmerzhaft. Lediglich auf einem Röntgenbild ist eine frühe Schädigung des Zahns durch den Zahnarzt erkennbar. Dafür musst du jedoch zu Vorsorgeuntersuchung gehen. Die Versiegelung bietet Schutz und ist eine Ergänzung zum täglichen Zähneputzen.

Wie verläuft eine Zahnversiegelung beim Zahnarzt?

Verwendet wird bei der Behandlung ein Kunststoff aus Dimethacrylat, der den Zahn auffüllt und glättet.

  1. Vorab wird die Kaufläche gereinigt und durchgespült und möglicher Zahnstein entfernt.
  2. Der Zahnarzt trägt eine säurehaltige Lösung auf, die einwirkt und dann abgespült wird.
  3. Sie bewirkt, dass sich die Oberfläche aufraut und der eingefüllte Kunststoff besser haftet.
  4. Die Fissurenversiegelung wird als Beschichtung flüssig aufgetragen und härtet danach für einige Minuten aus.

Der Prozess lässt sich durch ein spezielles Licht beschleunigen.

Wann ist eine Fissurenversiegelung nicht möglich?

Die Versiegelung von Fissuren ist nicht möglich, wenn der Zahn zu stark beschädigt oder wenn er bereits mit einer Zahnfüllung versehen ist. Auch Zähne mit flachem Höckerrelief eignen sich dafür nicht. Es ist wichtig, dass die Zähne komplett durch das Zahnfleisch gebrochen sind und die Schmelzreifungsphase abgeschlossen ist. Allgemein sollte die Versiegelung so früh wie möglich geschehen, also bereits im Kinder- oder Jugendalter. Bei Erwachsenen dient sie meistens als Schutzmassnahme und als Hilfe gegen Zahnschmelzabbau. Versiegelt werden immer die kariesgefährdeten Fissuren und Grübchen von Molaren und Prämolaren an der Kaufläche. Für Schneidezähne gibt es keine entsprechende Beschichtungsmöglichkeit.

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