Wenn Karies Milchzähne befällt – wichtige Fragen und Antworten!
Karies an den Milchzähnen ist bedauerlicherweise keine Seltenheit. Neben der schmerzhaften Erfahrung haben Zahnerkrankungen in den ersten Lebensjahren oft auch Folgen für die zweiten Zähne. Das empfindliche Gebiss von Kleinkindern benötigt daher vom ersten Zahn an sorgfältige Pflege und Aufmerksamkeit. Hier beantworten wir dir die häufigsten Fragen und geben dir wertvolle Tipps zu Themen wir Vorbeugung und Zahnpflege.
Wie entsteht Karies bei Kindern?
Wie bei Erwachsenen, so liegt auch bei Kindern die Hauptursache für die Entstehung von Karies in falscher Ernährung und mangelnder Mundhygiene. Da der Zahnschmelz von Kindern schwächer ausgeprägt ist als bei Erwachsenen, ist der junge Zahn besonders anfällig. Viele Kleinkinder unter drei Jahren tragen bereits die schädlichen Bakterien im Mund, die zu Karies, also zu Zahnfäule führen. Für die Gesundheit spielen daher die konsequente Zahnpflege unter Aufsicht der Eltern und die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle.
Wie können Eltern dabei helfen, Karies bei Kindern vorzubeugen?
Wir geben dir kurz die wichtigsten Tipps, wie du der Bildung von Karies an Milchzähnen am besten entgegenwirkst:
- Zähneputzen: Schon ab dem ersten Zahn ist es ratsam, mit einer sogenannten Fingerzahnbürste das Gebiss des Kindes zu reinigen. Der Vorteil: Das Zahnfleisch wird dabei massiert und lindert Zahnungsschmerzen auf natürliche Weise. Nach dem Verzehr von Obst empfiehlt sich übrigens eine Wartezeit von mindestens einer halben Stunde vor der Zahnpflege – das schützt den Zahnschmelz.
- Ernährung: Biete dem Kind nur selten süsse Speisen und Getränke an. Nach dem Verzehr solcher Produkte solltest du ihm immer nochmals die Zähne putzen. Gesüsster Tee und Milch zum Einschlafen solltest du unbedingt vermeiden. Und Vorsicht: Auch Obst enthält Zucker!
- Fluorid: Die Zugabe von Fluoridtabletten erfolgt in der Regel in den ersten beiden Lebensjahren. Entscheidend ist dabei die Menge, die über Zahnpasta und anderweitig aufgenommen wird. Der Zahnarzt hilft dir bei der Ermittlung der notwendigen Massnahmen für deine individuelle Situation.
- Zahnarzt: Regelmässige Kontrolltermine beim Zahnarzt gehören zur jeder Karies-Prophylaxe dazu.
Wann sollten Kinder den Zahnarzt besuchen?
Idealerweise findet der erste Besuch beim Zahnarzt bereits im Alter von sechs Monaten statt oder sobald die ersten Zähne durchgebrochen sind. Die frühe Kontrolle hilft dir dabei, den Überblick zu bewahren, Probleme frühzeitig zu erkennen und dein Kind an einen regelmässigen Ablauf zu gewöhnen. Durch die Routine verliert dein Kind die Scheu vor dem Zahnarztbesuch und geht mit weniger Angst in eine eventuelle Behandlung. Der Zahnarzt gibt dir ausserdem wichtige Tipps zum Thema Zahnpasta, Fluorid und richtige Ernährung.
Welche Massnahmen zur Mundhygiene gibt es bei Kindern?
Zahnpflege bei Kindern ist keine komplizierte Angelegenheit. Wir zeigen dir, mit welchen einfachen Hilfsmitteln du eine gesunde Mundflora schaffst:
- Zahnbürste und Zahnpasta: Wichtig ist eine altersgemässe Zahnbürste. Für die verschiedenen Altersstufen gibt es unterschiedliche Bürsten und Zahncremes. Die Zähne werden morgens und abends für jeweils mindestens zwei Minuten geputzt – vergiss bis zum Alter von etwa neun Jahren nicht das Nachputzen!
- Zahnseide: Zahnseide kann bereits ab einem Alter von zwei Jahren zur Anwendung kommen. Je früher du damit beginnst, desto eher wird sich dein Kind daran gewöhnen und es als Teil der Pflegeroutine annehmen. Mit etwa zehn Jahren benutzt dein Kind Zahnseide auch ohne Hilfe richtig.
- Zungenreiniger: Zungenbelag kann verschiedene Ursachen haben, darunter Bakterien oder Pilze. Aber auch unangenehmer Mundgeruch ist bereits bei Kindern wahrzunehmen. Der Zungenreiniger kann dabei helfen, den Belag zu entfernen und vor einer Vermehrung von Bakterien zu schützen.
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Welche Ernährung begünstigt Karies?
Der grösste Feind der Zähne ist Zucker. Dieser ist nicht nur in Süssigkeiten und Softdrinks enthalten, sondern in Form von Fruchtzucker auch in Obst. Und: Unterschätze nicht versteckte Zuckerfallen! Dazu zählen beispielsweise Frühstückscerealien, Tomatenketchup, Fruchtjoghurt, Dosenobst, Müsliriegel und vieles mehr. Besonders süsser Tee ist einer der Hauptgründe für Karies an Milchzähnen. Auch das ständige Nuckeln am Fläschchen ist pures Gift für die Zähne. Milch und Tee als Beruhigungsmassnahme ist einer der grössten Verursacher von Zahnfäule an Milchzähnen.
Wie verträgt sich die Mundhygiene mit dem Verzehr von Obst?
Besondere Aufmerksamkeit benötigen Kinder auch beim Essen von Obst. Fructose, also Zucker und Säure, demineralisiert beim Verzehr den Zahnschmelz beim Verzehr vieler Sorten. Das begünstigt Karies an Milchzähnen. Deren Schutzschicht wird bei unmittelbar darauffolgendem Zähneputzen noch weiter beschädigt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, eine halbe bis eine Stunde mit der Zahnpflege zu warten. Von Eltern vorgeschriebene Essenszeiten verhindern, dass das junge Gebiss ständig in Kontakt mit der schädlichen Säure kommt.
Was können Eltern bei einem Kariesbefall der Milchzähne tun?
Sind die sogenannten Zahnlöcher erst einmal sichtbar, ist der Prozess bereits weit fortgeschritten. Karies am Milchzahn ist ein dringender Grund, das Kind unverzüglich zum Zahnarzt zu bringen. Dieser behandelt den befallenen Zahn mit einer Füllung. Starke Schmerzen und eventuelle Folgeschäden sind mögliche Risiken bei Karies an Milchzähnen. Jährliche Kontrolltermine helfen dabei, den Gesundheitszustand zu überwachen und Karies vorzubeugen.
Erstellt: 02.05.2020 - Copyright: 2020 Swisscom Directories AG