Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Zahnärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Neurapraxie – Wissenswertes über die reversible Schädigung von Nerven

Neurapraxie – Wissenswertes über die reversible Schädigung von Nerven

Die Neurapraxie ist eine Nervenschädigung, die beispielsweise durch Druckeinwirkung entsteht. Typisch sind vorübergehende Empfindungsstörungen, die meist rasch und spätestens nach einigen Tagen oder Wochen nachlassen. Daher ist auch keine spezielle Therapie dieser leichten Form der Nervenverletzung notwendig. Die Neurapraxie ist deutlich von schwereren Läsionen wie etwa Durchtrennungen von Nerven abzugrenzen.

Was ist eine Neurapraxie?

Bei einer Neurapraxie handelt es sich um eine Verletzung eines Nervs, die nicht stark und üblicherweise reversibel ist. Ist ein Nerv von einer Neurapraxie betroffen, so sind die Hüllstrukturen und die Zelle selbst noch intakt. Der medizinische Fachbegriff leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet soviel wie untätiger Nerv. In vielen Fällen ist Druck auf den Nerv der Auslöser für eine Neurapraxie. Auch die Dehnung des Nervs führt mitunter zu dem Phänomen. Der Orthopäde Herbert Seddon stellte die massgebliche Klassifikation von Nervenschädigungen auf. Dabei unterschied er unter anderem in die Neurapraxie, die Axonotmesis und die Neurotmesis, die sich durch ihren aufsteigenden Schweregrad auszeichnen. Bei einer Axonotmesis ist die axonale Kontinuität nicht mehr gegeben. Hingegen sind die Nerven bei einer Neurotmesis vollständig zerteilt.

Welche Ursachen hat die Neurapraxie?

Wenn du an einer Neurapraxie leidest, ist dein Nerv von einer Funktionsstörung betroffen. Grundsätzlich kann eine Neurapraxie an diversen Nerven des Körpers auftreten. Die Ursachen finden sich meist in einer Reizung des Nervs. Dabei handelt es sich manchmal um eine Druckwirkung, die den Nerv belastet hat. Auch ein Dehnen des Nervs reicht mitunter, um eine Neurapraxie hervorzurufen. Je nach betroffener Körperstelle kommen verschiedene Auslöser und Bewegungen in Betracht. Stützt du dich für längere Zeit auf deinem Ellenbogen ab, riskierst du etwa eine Neurapraxie des Nervus ulnaris. Wahrscheinlich kennst du das unangenehme und irritierende Gefühl, das dabei entsteht und nach einer Weile wieder verschwindet. Auch beim Schlafen bildet sich rasch eine Neurapraxie, wenn du deine Gliedmassen ungünstig positionierst. Das Phänomen ist dann als Taubheit spürbar, die aber von selbst wieder nachlässt. Eine Neurapraxie kommt auch in der Mundhöhle und am Gebiss vor, beispielsweise durch Behandlungen beim Zahnarzt. Neurapraxien verschwinden nach einiger Zeit von selbst. Manchmal dauert dieser Prozess einige Tage, höchstens jedoch Wochen. Danach bleiben üblicherweise keine Beschwerden bestehen.

Ursachen der Neurapraxie:

  • Reizung
  • Druckwirkung
  • Dehnung

Was ist eine Axonotmesis?

Bei einer Axonotmesis ist ein Nerv verletzt, wobei sein Axon durchtrennt ist. Die nervlichen Hüllstrukturen und das Hüllgewebe sind jedoch nicht unterbrochen. Trotz der Axon-Durchtrennung ist eine Regeneration dieser Nervenverletzung möglich. Dadurch erfüllt der Nerv seine Funktion in den meisten Fällen wieder wie vorher. Die Axonotmesis ist hinsichtlich ihres Schweregrades zwischen der Neurapraxie und der Neurotmesis angesiedelt. Zu den Symptomen einer Axonotmesis gehören unter anderem Empfindungsstörungen, Atrophien der Muskulatur sowie Paresen. Diese Beschwerden dienen gleichzeitig der Diagnosestellung. Der Heilungsverlauf nimmt mehr Zeit in Anspruch als bei einer Neurapraxie und dauert wochen- oder gar monatelang. Grundsätzlich bleibt der betroffene Nerv in der Lage, sich zu regenerieren.

Was ist eine Neurotmesis?

Die in der Klassifikation von Herbert Seddon schwerwiegendste Form der Nervenschädigung ist die Neurotmesis. Hier ist nicht nur das Axon durchtrennt, sondern auch die begleitende Struktur. Ursache dieser Nervenverletzung ist eine traumatische Einwirkung. Bei dieser Verletzung ist eine Regeneration der Nervenfaser nicht in jedem Fall möglich. Die Prognose hängt davon ab, wie stark der Nerv beschädigt ist. Ausserdem dauert die Heilung länger als bei der Neurapraxie und der Axonotmesis.

Wie können Eingriffe am Gebiss eine Neurapraxie hervorrufen?

Wenn der Zahnarzt Eingriffe am Gebiss durchführt, ist die Entstehung von Neurapraxien möglich. Während der Therapie kommt es vor, dass Nerven in der Mundhöhle oder am Kiefer Reizungen ausgesetzt sind. Da die mit dem Gebiss verbundenen Nerven teilweise bis ins Gesicht reichen, sind auch hier Läsionen möglich. Entsprechende Nervenverletzungen können entstehen, wenn der Zahnarzt am Gebiss bohrt.

Welche Rolle spielt der Zahnarzt bei einer Neurapraxie?

Manchmal entsteht eine Neurapraxie durch therapeutische Massnahmen des Zahnarztes, beispielsweise durch das Bohren und Entfernen von Karies an den Zähnen. Derartige Eingriffe beeinflussen auch die Nerven und führen mitunter zu mehr oder weniger starken Beeinträchtigungen ihrer Funktion. Der Zahnarzt ist mit der Neurologie des Kopfbereiches vertraut und kennt den Verlauf der Nerven, die er durch Eingriffe reizt. Bei jeder Behandlung ist er darauf bedacht, Schädigungen oder Irritationen der Nerven zu vermeiden. Deshalb beachtet er deine Anatomie ganz genau. Falls Nervenverletzungen wie die Neurapraxie auftreten, ist die Prognose auch im Bereich von Mund und Gesicht relativ gut. Die Nerven besitzen nach wie vor ihre Funktionsfähigkeit und leiten Reize weiter. Eine spezielle Behandlung der Neurapraxie ist nicht erforderlich.

Wie lässt sich Nervenverletzungen vorbeugen?

Einer Neurapraxie lässt sich nur in manchen Fällen vorbeugen, etwa wenn der Auslöser in absichtsvoll steuerbaren Handlungen besteht. Um eine Neurapraxie am Ellenbogen zu verhindern, solltest du diesen nicht zu lange aufstützen. Neurapraxien durch Zahnarztbehandlungen sind jedoch nicht in jedem Fall vermeidbar. Bei bestimmten Eingriffen ist eine Reizung von Nerven schlicht unumgänglich.

Der Zahnarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Zahnärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Kieferentzündungen – Alles rund um Erkennung, Vorbeugung, Heilung

Entzündungen im Kiefer können starke Schmerzen bewirken. Unbehandelt führen sie nicht selten zu chronischen Erkrankungen und zu dauerhaften Schäden. Wo liegt die Ursache für die Entzündungen? Sind es immer die Zähne? Machen sich Kieferentzündungen bemerkbar, bevor die Schmerzen auftreten? Welche Behandlungsmöglichkeiten versprechen einen Heilungserfolg und welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner? Die Fragen rund um das Thema Kieferentzündung sind vielfältig. Wir haben dir die wichtigsten Fakten zusammengestellt.

Sialolithiasis – alles über die Steine in der Drüse

„Sialolithiasis“ ist ein Begriff, der einen schon mit Stolz erfüllt, wenn man ihn richtig aussprechen kann. Gemeint sind damit schmerzhafte Steine, die in der Speicheldrüse entstehen. Das Wissen über diese Erkrankung kann auch im Alltag sehr nützlich sein. Wie Speichelsteine entstehen und welche Auswirkungen sie haben, wollen wir darum im Folgenden kurz erklären.

Zahnfüllung – Fragen und Antworten

Hat einer deiner Zähne ein Loch, dann verschliesst es dein Zahnarzt in der Regel schnell wieder und verhindert so, dass der Zahn weiter beschädigt oder ganz zerstört wird. Ist der Kariesbefall noch nicht so stark und das Loch klein, wird dazu meistens eine Zahnfüllung verwendet. Bei einer grösseren Beschädigung kommen in der Schweiz auch Inlays oder Zahnersatz zur Verwendung. Es gibt verschiedene Füllmaterialien, die sich im Härtegrad unterscheiden. Für den Einsatz wird Karies entfernt und der Zahn wieder durch die Zahnfüllung verschlossen. Das Wichtigste zum Thema erfährst du hier.

Protrusion – auffällige Zahnfehlstellung mit schmerzhaftem Zahnfleischschwund

Zahnfehlstellungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen im Mundraum. Sie beeinträchtigen nicht nur das Aussehen des Gesichts, sondern sind für Betroffene auch mit unangenehmen Beschwerden verbunden. Eine undeutliche Aussprache und Schmerzen beim Kauen sind nur einige Probleme, die eine Vorwölbung der Zähne mit sich bringt. Der nachfolgende Text beschäftigt sich mit den Symptomen und Ursachen einer Protrusion und erläutert den Verlauf der Behandlung.

Macht Backpulver Zähne wirklich weisser?

Oma kannte das Rezept noch: Willst du weisse Zähne haben, dann empfiehlt sich das Aufhellen mit Backpulver. Heute rücken mit dem wachsenden Umweltbewusstsein fast vergessene Hausmittel wieder verstärkt in den Fokus. Dieser Trend nimmt auch Kosmetikprodukte nicht aus – gerade Zahnpasta wird häufig im Zusammenhang mit der Verseuchung der Meere durch Mikroplastik erwähnt.

Zahnfleischschwund – was er ist und wie er verhindert wird

Die Folge von Parodontitis sind Zahnfleischbluten und Zahnfleischschwund. Liegt eine Entzündung am Zahnfleisch vor und wird die Parodontitis beim Zahnarzt nicht behandelt, dann findet ein Zahnfleischrückgang statt. Dieser verlängert nicht nur die Zähne unschön in ihrem Erscheinungsbild, sondern kann auch ihren Ausfall verursachen. Daher ist es wichtig, dass du bei Zahnfleischentzündungen rechtzeitig handelst und weisst, wie du die Erkrankung an ihren Symptomen erkennst. Die wichtigsten Informationen findest du in diesem Artikel. Ausserdem zeigen wir dir hier, wie du dem Zahnfleischschwund vorbeugst.