Probleme mit dem Kiefergelenk: Welche Beschwerden auftreten können und was hilft

Beschwerden am Kiefergelenk haben die unterschiedlichsten Ursachen und Auswirkungen. Über zehn Prozent der Schweizer Bevölkerung leidet unter Problemen der Kaumuskulatur oder einer Dysfunktion des Gelenks. Da es zentral im Schädelknochen sitzt, können die Beschwerden sich über den ganzen Kopf und Nackenbereich ausbreiten. Was das für Folgen haben und wer dir dagegen helfen kann, erfährst du hier.

Welche Gründe können Beschwerden im Kiefergelenk haben?

Häufig treten eine verspannte Kaumuskulatur, eine Fehlstellung des Kiefers oder ein Fehlbiss auf. Eine Fehlregulation der Muskel- und Gelenkfunktionen kann ebenfalls Ursache für die unterschiedlichsten Symptome sein. Menschen ab dem 50. Lebensjahr neigen zudem schneller zu Arthrose, also einer Gelenkentzündung. In manchen Fällen führen auch Gelenkversteifungen zu Schmerzen. Diese können durch Verletzungen entstehen, aber auch seit der Geburt bestehen. In seltenen Fällen steckt eine Überbeweglichkeit durch zu lange Bänder hinter den Beschwerden. Deren Folge ist dann eine Instabilität des Kiefergelenks. Doch auch Infektionen können das Gelenk und die umliegende Muskulatur beeinträchtigen.

Was für Symptome sind die Folge für den Kiefer und den Kopf?

Eine verspannte Kaumuskulatur führt oft zu Schmerzen im Gelenk selbst und zu Kauproblemen. Hinzu kommen oftmals Kopf-, Nacken- und sogar Schulterschmerzen. Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers können zu einer eingeschränkten Mundöffnung, Knackgeräuschen oder einem Klemmen des Kiefers führen.

Ist der Kiefer durch eine Osteoarthrose chronisch entzündet, bildet sich der Gelenkknorpel zurück. Degenerative Veränderungen des Kiefergelenks haben in dieser Erkrankung oft ihren Ursprung. Steckt eine Infektion hinter den Beschwerden, kann es ausserdem zu Fieber, Abgeschlagenheit und Ohrenschmerzen kommen.

Prinzipiell kannst du bei Problemen mit dem Kiefergelenk damit rechnen, dass du den Mund nicht mehr so weit auf bekommst, ihn nicht mehr richtig schliessen kannst oder diese Vorgänge nur noch mit Mühe oder unter Schmerzen möglich sind.

Wie stellt der Zahnarzt fest, ob das Problem an der Kaumuskulatur oder am Gelenk liegt?

Dein Zahnarzt stellt dir zunächst einige Fragen über eventuelle frühere Verletzungen und Erkrankungen. Anhand deiner Aussagen und einen Blick in deinen Mund kann er feststellen, ob du nachts mit den Zähnen knirschst oder sie in Stresssituationen zusammenbeisst. Das erkennt er daran, ob deine Zähne abgefeilt aussehen. Das würde für die typische Mahlbewegung des Kiefers beim Knirschen sprechen. Als nächstes bittet er dich, den Kiefer langsam zu öffnen und zu schliessen. So kann er sehen, ob du Einschränkungen oder Fehlstellungen hast. Zuletzt fertigt er ein Röntgenbild an. Durch diese Untersuchung und ein gezieltes Abtasten findet dein Zahnarzt heraus, ob dein Problem von den Muskeln oder dem Gelenk kommt.

Wann sollte ich einen Zahnarzt aufsuchen?

Hattest du einen Unfall mit anschliessenden Schmerzen oder es treten die oben genannten Symptome auf, solltest du unverzüglich einen Zahnarzt aufsuchen. Wartest du zu lange, können sich die Beschwerden verschlimmern. Eine Ausnahme sind vorübergehende Probleme durch eine schlechte Schlafposition. Diese können zum Beispiel auftreten, wenn du mit dem Kopf auf deiner Hand geschlafen hast und das Kiefergelenk über mehrere Stunden fehlbelastet wurde. Diese Symptome verschwinden in der Regel zügig von alleine. Werden die Schmerzen schlimmer, solltest du allerdings bei deinem Zahnarzt anrufen und zur Sicherheit einen Termin vereinbaren.

Top Zahnärzte in Zurich und in der Nähe

Wer kann mir bei Schmerzen im Kiefergelenk helfen?

Der erste Ansprechpartner ist dein Zahnarzt, der eine Diagnose stellen wird. Anschliessend verweist er dich gegebenenfalls an einen weiteren Facharzt. Dabei kann es sich um einen Kieferorthopäden, einen Physiotherapeuten oder einen Chirurgen handeln. Welcher Arzt der richtige für deine Beschwerden ist, hängt von der Diagnose und der benötigten Behandlung oder Therapie ab. Wie schnell du in der Schweiz einen Termin bei einem entsprechenden Facharzt bekommst, hängt von der Auslastung der Praxis und der Dringlichkeit ab. Entstehen deine Probleme durch Stress und psychische Faktoren, hilft eine zusätzliche Therapie bei einem Psychotherapeuten.

Warum ist eine Therapie beim Physiotherapeuten sinnvoll?

Die häufigste Ursache für Probleme mit dem Kiefergelenk ist eine Verspannung der Kiefermuskulatur. Ist das auch bei dir der Fall, helfen Massagen und Übungen zur Lockerung der Muskeln. Ein Physiotherapeut kann dir in seiner Praxis nützliche Tipps für Zuhause geben. Kehren die Symptome zurück, kannst du dir mit den erlernten Übungen aus der Physiotherapie selbst Abhilfe verschaffen. Massagen können ausserdem Symptome wie Kopfschmerzen, Verspannungen und Blockaden lösen. Leidest du unter einer Osteoporose oder Arthritis, kann der Physiotherapeut dir ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er identifiziert eventuelle Trigger, die die Symptome verschlimmern, und hilft dir, sie künftig zu vermeiden. Diese sanfte Form der Therapie reicht manchmal schon aus. Wenn nicht, ist sie zumindest eine gute Ergänzung. Dies gilt auch nach operativen Eingriffen, um die Genesung zu beschleunigen und die Beweglichkeit wiederherzustellen.

Wie kann mir ein Kieferorthopäde helfen?

Verursachen eine Fehlstellung des Ober- oder Unterkiefers oder einzelner Zähne die Beschwerden, hilft oft eine Zahnspange. Durch sie sorgt der Kieferorthopäde dafür, dass du einen korrekten Biss bekommst. Dieser ist die Grundlage für eine uneingeschränkte und problemlose Funktion des Kiefergelenks. Eventuell genügt sogar schon eine Aufbissschiene, um die Belastung durch das nächtliche Knirschen zu verringern.

Erstellt: - Copyright: 2020 Swisscom Directories AG 1 de-CH CH

Services