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Der Kofferdam ist eine wasserdichte Struktur oder Verkleidung, die einen zu behandelnden Zahn vom Rest des Mundraums abschirmt. Diese Abschirmung wird bei verschiedenen zahnmedizinischen Behandlungen eingesetzt, etwa bei:
Der Sinn des Kofferdams ist die komplette Trockenlegung des Behandlungsorts, also den Zufluss von Speichel zu verhindern. Gleichzeitig wird verhindert, dass Fremdkörper wie beispielsweise Teile einer entfernten Füllung oder dergleichen verschluckt werden. Durch die perfekte Anpassung der Klammer an den Wurzelquerschnitt wird der gesamte Behandlungsraum trockengelegt. Das betrifft auch die Areale, die sich unter dem Zahnfleischrand befinden. Ohne Kofferdam sind diese Bereiche gar nicht sichtbar. Werden Zahnsubstanz und Restaurationsmaterial über die Adhäsivtechnik dauerhaft verbunden, geht das nicht ohne absolute Trockenlegung. Da der Kofferdam auch die Aerosolbelastung während der Behandlung deutlich senkt, kommt er insbesondere bei Patienten und Einsatz, die an über Tröpfcheninfektion übertragbaren Krankheiten leiden.
Der Kofferdam ist nicht nur eine Technik in der Zahnmedizin, sondern konkret ein Tuch aus elastischem Kunststoff, bevorzugt aus Gummi. Der Zahnmediziner spannt das Gummituch mit einer sogenannten Kofferdam-Klammer. Die Klammer wird am Zahn befestigt. Sie ist auch der grosse Nachteil dieser Technik, denn die Klammer kann zu einer Traumatisierung des Zahnfleisches führen. Der Kofferdam kann nur zum Einsatz kommen, wenn die Nasenatmung des Patienten nicht eingeschränkt ist. Du kannst deinen Mund nicht schliessen, solange der Kofferdam gelegt ist.
Der Kofferdam wurde in New York erfunden. Der Zahnarzt Sanford Christie Barnum führte ihn in der Zahnheilkunde ein. Damals gab es noch keine Absauganlagen, die in der Zahnarztpraxis verwendet werden konnten. Die Idee selbst stammt allerdings aus dem Wasserbau. Als sich im 20. Jahrhundert Absauganlagen in der Zahnmedizin verbreiteten, wurde der Kofferdam immer seltener angelegt. Die Vorteile der Absauganlagen überwiegen oft gegenüber den Nachteilen des Gummituchs mit Klammerzange, weshalb der Kofferdam nicht mehr so oft Verwendung findet.
Beim Kofferdam geht es nicht um eine einfache, sondern um eine komplette Trockenlegung. Sie führt bis in Bereiche, die ohne die Klammerzange gar nicht sichtbar sind – das kann so weitreichend keine andere Methode leisten. Die Vorteile des Kofferdams in der Zahnheilkunde sind:
Für die Prophylaxe oder eine einfache Füllung, eine Zahnkrone oder das Anlegen von Zahnspangen reichen oft Tamponagen aus. Absauganlagen leisten ebenfalls gute Dienste. In der endodontischen Praxis wird heftig diskutiert, ob der Kofferdam wirklich immer Pflicht ist. Andere Möglichkeiten sind:
Diese Methoden bieten aber keine absolute, sondern immer nur eine relative Trockenlegung. Und sie reicht bei der Adhäsivtechnik und in der Endodontie oft nicht aus. Auch wenn der Kofferdam den ein oder anderen Nachteil hat: Er dient dem Schutz der Patienten.
Der Kofferdam hat zwar Vorteile, aber es gibt auch Nachteile. Er ist nicht für alle Patienten geeignet. In den folgenden Fällen sollte der Zahnarzt keinen Kofferdam bei dir anlegen:
Auch bei Klaustrophobie und fehlender Kooperation der Patienten wird vom Kofferdam abgeraten.
Als Spanngummi wird das Tuch aus Gummi oder Kunststoff bezeichnet, das beim Kofferdam den Mundraum auskleidet und ein Eindringen von Speichel, Blut oder feuchter Atemluft in den Behandlungsraum verhindert. Früher waren diese Tücher grundsätzlich aus Gummi (Latex) gefertigt, heute gibt es Alternativen. Leidest du etwa unter einer Latexallergie, kann der Kontakt der Mundschleimhaut, der Zunge oder des Zahnfleisches mit dem Latextuch einen allergischen Schock auslösen. Besteht eine solche Unverträglichkeit, sprich deinen behandelnden Zahnarzt darauf an. In jeder Praxis liegen Spanntücher und Handschuhe aus latexfreien Materialien bereit. Bei geschätzten zwei bis fünf Prozent Latexallergikern unter der Gesamtbevölkerung ist das auch wichtig. Mediziner diskutieren übrigens bereits, ob sich eine Latexallergie durch den exzessiven Gebrauch von Latexprodukten über Jahre hinweg ganz natürlich entwickelt. Auch zur Vermeidung einer solchen Entwicklung werden häufig latexfreie Produkte verwendet.
Gingivitis bezeichnet eine Entzündung des Zahnfleisches, die sich durch verschiedene Symptome bemerkbar macht. Sie ist eine ernstzunehmende Erkrankung im Mund und benötigt zur effektiven Behandlung fachliches Know-how. Unbehandelt kann die Gingivitis zu weiteren Problemen und Erkrankungen wie Parodontitis führen. Unser Vergleichsportal in der Schweiz beschäftigt sich für dich mit den Themen Ursachen, Prävention und Therapie.
Ein Goldzahn ist ein langlebiger Ersatz für einen kaputten natürlichen Zahn. Gold ist ein haltbares Material, es ist gut gesundheitsverträglich und wurde früher häufig als Krone für defekte Zähne eingesetzt. Allerdings ist diese Form des Zahnersatzes recht teuer. Ausserdem sieht man das glänzende Metall besonders an den Schneidezähnen und an den vorderen Backenzähnen sehr deutlich. Sobald du den Mund öffnest, blitzt es zwischen deinen Lippen hervor, so dass für jedermann leicht erkennbar ist, dass du einen Zahnersatz trägst. Bevor du dich entscheidest, solltest du daher die Vor- und Nachteile vergleichen.
Abutments sind ein unverzichtbarer Part in der Implantologie. Sie ermöglichen die stabile Verknüpfung zwischen Zahnschraube und Krone. Diverse Materialien bedienen verschiedene optische und funktionale Ansprüche. Ausserdem haben Patienten die Auswahl zwischen Standard-Abutments und individuell für sie gefertigten Versionen. Mehr zu den wichtigen Elementen in der Implantologie erfährst du im folgenden Artikel.
Leidest du an unerklärlichen Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen? Unter Umständen ist eine verspannte Kau- und Kiefermuskulatur der Auslöser für deine Beschwerden. In der Zahnmedizin kommt dann eine Schiene aus Kunststoff, die Michigan Schiene, zum Einsatz. Sie ist ebenso angenehm zu tragen wie sie wichtig ist für deine Gesundheit. Du wirst erstaunt sein, an wie vielen Prozessen im menschlichen Körper das Kiefergelenk beteiligt ist: Es kann nicht nur zu Rücken- und Nackenschmerzen, sondern auch zu Kopfschmerzen und Magen- und Darmproblemen führen. Auch Schlafstörungen und Haltungsfehler können eine Folge sein, wenn deine Kiefer nicht perfekt zusammenspielen und du an einer Fehlstellung leidest.
Das ideale Gebiss besitzen die wenigsten Menschen, aber viele wünschen es sich. Denn das Gebiss prägt das Aussehen und beeinflusst den ersten Eindruck, den wir bei anderen erwecken. Die Zahnstellung wirkt sich aber nicht nur auf die Ästhetik aus, sie hat auch Auswirkungen auf den Kau-, Schluck- und Sprechvorgang. Liegen Fehlstellungen vor, dann kann es zu zahnmedizinischen Komplikationen kommen. Die gute Nachricht: Der Zahnarzt kann diese in der Regel mit der richtigen Behandlung beheben. Es gibt vielseitige Therapiemöglichkeiten im Bereich der Kieferorthopädie, die die Veränderung der Zahnstellung ermöglichen. Alles Wichtige dazu erklärt dir der folgende Artikel.
Molaren sind unsere grössten Zähne und wichtige Kauwerkzeuge. Molaren – umgangssprachlich auch Mahlzähne genannt – haben ihre Bezeichnung vom lateinischen Wort für Mühlstein (molaris). Im menschlichen Gebiss sind sie dazu da, Nahrungsteile zu zerreiben und fein zu zermahlen. Dank grosser Oberfläche und markanten Höckern sind sie dazu perfekt ausgestaltet. Ohne die Kauarbeit der Molaren hätte dein Körper grosse Mühe, die eingenommene Nahrung zu verdauen. Die Molaren, die von aussen kaum sichtbar sind, sind deshalb sehr wichtig für deine Gesundheit. Unterstützt werden sie von den Prämolaren, die kleiner sind und die Verbindung von den Backenzähnen zu den Eckzähnen und Schneidezähnen herstellen.