Schiefe Zähne – alles Wissenswerte auf einen Blick

Wenn du als Kind eine Zahnspange trugst, weisst du, dass das manchmal nicht einfach ist. Rückblickend wirst du dir wahrscheinlich sagen, dass das Ertragen der Sticheleien es wert war, um beschwerdefreie und gleichmässige Zähne zu bekommen. Dass die eigenen Kinder schiefe Zähne bekommen, gehört zu den grössten Ängsten der Eltern. Dabei sind nicht nur Kinder gefährdet. Schiefe Zähne können auch im Erwachsenenalter entstehen. Wie sie zustande kommen, was du dagegen tun kannst und wie hoch die Kosten sind, erfährst du im Folgenden.

Wie entstehen schiefe Zähne?

Die Ursachen für schiefe Zähne sind oft genetischer Natur. Genauso wie du deine Augenfarbe nicht verändern kannst, ist du eine genetische Veranlagung für schiefe Zähne einfach gegeben. Andere Ursachen sehen Experten vor allem im Kindesalter. Ein früher Verlust der Milchzähne, beispielsweise weil sie vom Zahnarzt gezogen werden mussten, begünstigt die Entstehung schiefer Zähne. Denn die Milchzähne besitzen eine Platzhalterfunktion. Werden sie zu früh gezogen, kann die Lücke für die bleibenden Zähne zu klein werden. Daneben gelten Daumenlutschen, übermässiger Schnullergebrauch, Asthma sowie eine offene Mundhaltung als Risikofaktoren für eine falsche Entwicklung des Gebisses.

Im Erwachsenenalter führen vor allem Unfälle und vorhandene Lücken zu Zahnfehlstellungen. Kommt es beispielsweise durch einen Unfall zu einem Zahnverlust, gleichen die anderen Zähne diese Lücke aus. Die Folge ist eine Zahnwanderung oder die Kippung der Zähne. Eine weitere Ursache sind Zahnfleischerkrankungen wie beispielsweise Parodontitis. Dabei zieht sich das Zahnfleisch zurück und die Zähne verlieren ihren Halt.

Welche Folgen haben schiefe Zähne?

Das erste Problem, dass die meisten Menschen mit schiefen Zähnen verbinden, ist das Aussehen. Die Ästhetik ist vielleicht die wichtigste soziale Dimension schiefer Zähne, das Hauptproblem sind aber die gesundheitlichen Folgen: Der gesamte Mundraum und der Körper insgesamt leiden unter einer schiefen Zahnstellung. Die fünf häufigsten gesundheitlichen Probleme schiefer Zähne sind:

  1. Zahnfleischerkrankungen: Parodontal- oder Zahnfleischerkrankungen entstehen, wenn Bakterien ungehindert wachsen. Die Bakterien bilden Plaque und geben Giftstoffe ab. Die Giftstoffe schwächen das Zahnfleisch. Bei schiefen Zähnen haben die Bakterien mehr Angriffsfläche, da das Zahnfleisch die Zähne nicht mehr vollkommen umschliesst.
  2. Zahnpflege: Die Zahnpflege wird erschwert, da weder Zahnbürsten noch Zahnseide alle Zwischenräume erreichen. Mögliche Folgen sind Mundgeruch und Karies.
  3. Reibung: Stehen die Zähne ungleichmässig schief, kann es zu Reibungen kommen. Das verursacht nicht nur Schwierigkeiten beim Essen, sondern kann zu Schäden am Zahnschmelz führen.
  4. Allgemeine Krankheiten: Studien legen nahe, dass Zahnkrankheiten wie schiefe Zähne allgemein zu einem höheren Risiko für Krankheiten führen.
  5. Selbstbewusstsein: Ein schönes Lächeln wird mit einer starken, selbstbewussten Persönlichkeit verbunden. Menschen mit schiefen Zähnen haben häufig Angst davor, ihre Zähne zu zeigen.

Wie viele Kinder haben schiefe Zähne?

In der Schweiz trägt jedes zweite Kind eine Zahnspange. In Deutschland und anderen westlichen Ländern liegt die Anzahl der Kinder, die eine Zahnkorrektur benötigen, ebenfalls bei etwa 50 Prozent.

Wie verhindere ich schiefe Zähne bei meinem Kind?

Daumenlutschen sowie ein übermässiger Schnullergebrauch gelten als begünstigende Faktoren. Beim Daumenlutschen wird Druck auf die oberen Schneidezähne ausgeübt. Da sich der Kiefer noch in der Entwicklung befindet, werden die oberen Schneidezähne durch das Daumenlutschen nach vorne gedrückt. Eine Schrägstellung der Zähne ist die Folge.

Gehe daher frühzeitig mit Deinem Kind zum Zahnarzt. Ab circa sechs Monaten, wenn die ersten Milchzähne durchbrechen, ist ein Zahnarztbesuch ratsam. Dieser kann gegebenenfalls eine kieferorthopädische Frühbehandlung durchführen. Dabei wird beispielsweise ein zu früher Verlust eines Milchzahnes durch einen Platzhalter ausgeglichen.

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Was hilft gegen schiefe Zähne?

Schiefe Zähne gehören in das Fachgebiet der Kieferorthopädie. Ein Kieferorthopäde oder Zahnarzt führt zunächst eine Anamnese durch, stellt die Diagnose und leitet eine passende Behandlung ein. In der Regel werden schiefe Zähne mittels einer Zahnspange korrigiert.

Bei einer Frühbehandlung mit einer Zahnspange sind die Erfolgsaussichten sehr gut. Je nach Fehlstellung eignet sich eine andere Form der Zahnspange. Grundsätzlich werden Zahnspangen in herausnehmbare Zahnspangen, feste Zahnspangen mit Brackets und unsichtbare Zahnkorrekturschienen (Aligner) unterschieden. Bei Erwachsenen gelten vor allem feste Zahnspangen mit Brackets und unsichtbare Zahnkorrekturschienen als effektiv.

Was kann ich gegen einen einzelnen schiefen Zahn unternehmen?

Hast du als Erwachsener einen einzelnen schiefen Zahn, dann gibt es zwei Möglichkeiten der Behandlung. Handelt es sich um eine leichte Fehlstellung, kann ein sogenanntes Veneer helfen. Dabei handelt es sich um eine ästhetische Korrektur. Mit Spezialkleber wird auf den Zahn eine hauchdünne Keramikschale befestigt. Die Behandlung dauert pro Zahn 30 Minuten. Die eigentliche Fehlstellung wird in diesem Fall nicht behandelt. Bei einer stärkeren Fehlstellung ist es ratsam, sie mit einer losen Zahnspange zu korrigieren.

Wie hoch sind die Kosten für eine Behandlung?

Die Grundversicherung der Schweiz deckt Zahnstellungskorrekturen mit Spangen oder Brackets nicht ab. Eine zusätzliche Zahnversicherung für Zahnstellungskorrekturen kann sich für Patienten daher lohnen. Die meisten Versicherungen zahlen jedoch erst, wenn die Zahnfehlstellung nach dem Abschluss der Versicherung festgestellt wurde.

Wie hoch die Kosten für eine Zahnstellungskorrektur werden, hängt vor allem von der Art und dem Umfang der Behandlung ab. Grundsätzlich liegen sie aber zwischen 3.500 und 12.000 Franken. Patienten können hier viel Geld sparen, indem sie vorher verschiedene Zahnärzte vergleichen.

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