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Oralchirurgie – Alles über ein wichtiges Teilgebiet der Zahnmedizin

Oralchirurgie – Alles über ein wichtiges Teilgebiet der Zahnmedizin

Obwohl die Zahnmedizin in punkto Behandlungsmethoden und Schmerzvermeidung grosse Fortschritte gemacht hat, gehört ein Zahnarztbesuch wohl noch immer zu den unbeliebtesten Terminen des Jahres. Doch spätestens, wenn Zahnschmerzen auftreten, ist der Weg zum Arzt auch jenseits jährlicher Routineuntersuchungen empfehlenswert. Möglicherweise hat dich dein Zahnarzt zur Oralchirurgie überwiesen. Ein wichtiger Bereich der Oralchirurgie ist die Implantologie bei Zahnimplantaten. Einige Fragen dazu haben wir hier zusammengestellt. Du erhältst Antwort darauf, was die Oralchirurgie eigentlich macht und erfährst alles über ihr breites Behandlungsspektrum.

Was ist Oralchirurgie?

Die Oralchirurgie ist ein jüngeres Teilgebiet der Zahnmedizin, das auf sämtliche Erkrankungen, die den Mund betreffen, eingeht. Sie umfasst alle chirurgischen Massnahmen im Bereich des Mundes, der Zähne und des Kiefers.

Was unterscheidet einen Fachzahnarzt für Oralchirurgie von einem „normalen“ Zahnarzt?

Die Tätigkeiten eines Oralchirurgen gehen über die „normalen“ Tätigkeiten eines Zahnarztes hinaus, der sich – wie der Name sagt – hauptsächlich um die Zähne kümmert. Der Fachzahnarzt für Oralchirurgie wird vom Zahnarzt hinzugezogen, wenn Patienten Erkrankungen rund um den Mund und die Mundhöhle haben, die über übliche Probleme wie Karies oder leichte Parodontose hinausgehen. Ein Fachzahnarzt der Oralchirurgie hat in der Schweiz neben dem normalen Zahnmedizinstudium eine mehrjährige Zusatzausbildung innerhalb der Zahn- und Kieferheilkunde absolviert. Erst nach einer Prüfung der dort erworbenen Kenntnisse darf er sich „Fachzahnarzt für Oralchirurgie“ nennen.

Welche Aufgabenbereiche fallen unter das Fachgebiet Oralchirurgie?

Die Aufgaben der Oralchirurgie sind vielfältig. Sie umfassen die Diagnostik und die Therapie sämtlicher Erkrankungen rund um den Mundbereich. Die Oralchirurgie übernimmt dabei Patienten, deren Krankheits- und Beschwerdebild über den Zuständigkeitsbereich des Zahnarztes hinausgehen. Nach einer Weiterleitung an die Oralchirurgie kann der Fachzahnarzt weitere Untersuchungen vornehmen und die erforderlichen Massnahmen einleiten. Dabei arbeitet er eng mit Anästhesisten und der überweisenden klassischen Zahnarztpraxis zusammen.

Die Aufgabenbereiche eines Fachzahnarztes für Oralchirurgie sind die Diagnose und Behandlung von:

  • Erkrankungen der Zahnwurzeln
  • Luxationen (Verrenkungen) des Kiefers
  • Frakturen (Brüche) des Kiefers
  • Krankheiten der Speicheldrüsen, der Mundschleimhaut und des Zahnfleischs
  • Infektionen und Entzündungen in den Mund- und Kieferhöhlen
  • Kieferfehlstellungen

Wichtige Bereiche der Oralchirurgie sind die Implantologie von Zähnen und das Gebiet der Stomatologie.

Welche Eingriffe werden in der Oralchirurgie häufig in der Mundhöhle vorgenommen?

Die Oralchirurgie umfasst ein breites Behandlungsspektrum. Die häufigsten Eingriffe innerhalb der Oralchirurgie sind:

  • Extraktion (Entfernen) von Zähnen oder Zahnresten
  • Wurzelspitzenresektionen
  • Replantationen (Wiedereinsetzen) von Zähnen
  • Päprothetische Chirurgie
  • Chirurgische Parodontaltherapie
  • Augmentation (der Aufbau von Knochen)
  • Einsetzen von Zahnimplantaten

Unter einer Wurzelspitzenresektion (abgekürzt: WSR) versteht man das Freilegen und die Entfernung der Spitzen aller Wurzeln eines Zahnes, die im Kieferknochen verankert sind. Entzündungsherde, die über den Zahnnerv in die Wurzelspitze gewandert sind und nicht mit einer herkömmlichen Wurzelkanalbehandlung behoben werden können, werden so beseitigt. Falls bereits der Knochen des Wurzelbereichs geschädigt ist oder sich eine Zyste oder ein Granulom gebildet hat, bietet eine Wurzelspitzenresektion die Chance, den Patienten vor einem sonst unvermeidlichen Zahnverlust zu bewahren.

Bei der Replantation handelt es sich um das Wiedereinsetzen von Zähnen, die beispielsweise durch einen Sturz oder eine sonstige Fremdeinwirkung verloren gegangen sind. Der Fachzahnarzt für Oralchirurgie kann den Zahn wieder an seine alte Stelle im Kiefer einsetzen. Dazu muss der Zahn intakt und nicht gebrochen, eine Wurzelkanalbehandlung möglich und der Knochen nicht geschädigt sein.

Die präprothetische Chirurgie kann den Sitz und die Eingliederung von Zahnersatz nachhaltig verbessern. Bei der chirurgischen Parodontaltherapie werden Taschen, die sich im Zahnfleisch gebildet haben, durch den Chirurg gestrafft und gesäubert. Die Augmentation, also der Aufbau von Knochen, kann nötig sein, um das Einsetzen eines Zahnimplantats erst möglich zu machen.

Was bedeutet Stomatologie?

Stomatologie kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus der Begriffen für „Mund“ (stoma) und „Lehre“ (logos) zusammen. Es ist der wissenschaftliche Begriff für die Heilkunde von Erkrankungen der Mundhöhle. Die Stomatologie befasst sich dabei insbesondere mit der Diagnostik und der Therapie von Erkrankungen der Mundschleimhaut. Diese können etwa in Form von schmerzhaften, aber eher harmlosen Aphthen auftreten, aber auch bösartige Veränderungen kommen vor. Der Stomatologe kann diese mittels Biopsie diagnostizieren und Veränderungen chirurgisch entfernen – und das häufig schonend mittels Laser.

Was ist die Implantologie?

Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die die natürliche perfekt ersetzt und herausnehmbaren Zahnersatz in vielen Fällen unnötig macht. Die Implantologie ist mittlerweile ein sehr wichtiger Bereich der Oralchirurgie. Bei einer Implantation kann ein erfahrener Oralchirurg das Zahnimplantat perfekt im Knochen verankern. Erst danach wird der Zahnersatz passgenau in der klassischen Zahnarztpraxis hergestellt.

Kann eine Zahn-OP unter Vollnarkose nur in einer Klinik vorgenommen werden?

Wer von seiner Behandlung in der Oralchirurgie am liebsten gar nichts mitbekommen möchte, kann in vielen ambulanten Praxen und Kliniken auch unter Vollnarkose operiert werden. Der Anästhesist (Narkosearzt) steuert dabei die Narkosetiefe und überwacht die Vitalfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Blutdruck. Auch ältere und kranke Patienten überstehen eine Narkose dank neuerer Medikamente in der Regel ohne Probleme. Meist können die Patienten schon eine Stunde nach einem Eingriff begleitet nach Hause gehen und müssen nicht in der Klinik bleiben.

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