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Betäubungsmittel dienen bei der Zahnbehandlung zur Vermeidung von Schmerzen und verhelfen dazu, dass das Gebiss unter optimalen Bedingungen behandelt werden kann. Spezifische Kenntnisse sind dabei nicht immer notwendig, gerade auch was die Eigenschaften und Wirkstoffe der Betäubungsmittel betrifft. In der Regel stehen verschiedene Mittel für das Anästhetisieren zur Auswahl
In der Schweiz wird häufig das Lokalanästhetikum Lidocain Hydrochlorid verwendet. Dabei handelt es sich um ein Derivat aus Lignocain und Xylocain, einem Amidtyp-Betäubungsmittel, das bereits 1943 entwickelt und vier Jahre später auf den Markt gebracht wurde. Lidocain ist entsprechend eines der ältesten Betäubungsmittel dieser Variante, und hat eine etwas längere Einwirkzeit. Dies garantiert jedoch auch die Sicherheit, durch die Wartezeit von etwa zehn Minuten eine schmerzfreie Behandlung zu gewährleisten.
Lidocain bietet eine Hilfe, um Schmerzen zu vermeiden und dir während der Therapie das sichere Gefühl zu geben, dass du nichts spüren wirst. Die Anwendung ist einfach, die Wirkung bewährt. Dazu ist das Risiko für Nebenwirkungen gering. Bei Eingriffen ist Lidocain daher im Bereich der Zahnmedizin eine häufige Wahl. Lokalanästhetika werden jedoch auch in anderen Bereichen verwendet, etwa bei Hauterkrankungen, Halsentzündungen oder bei der Therapie von Arrhythmien. Lidocain besitzt dabei den Vorteil, dass es keine Konservierungsstoffe oder Vasokonstriktoren enthält.
Beim Zahnarzt wird Lidocain meistens als Injektionslösung gespritzt, es kann aber auch als Mundspray zum Einsatz kommen. Das Mittel gibt es ausserdem als Pastille, Lutschtablette, Pflaster, Spray, Creme, Salbe oder Gel. Die Form der Darreichung hängt dabei immer von der Indikation ab. Lidocain lindert zuverlässig Schmerzen oder schaltet sie ganz aus. Als Mundspray verhindert Lidocain zusätzlich den Brechreiz während der Behandlung.
Die Einwirkzeit von Lidocain ist etwas länger als bei vergleichbaren Betäubungsmitteln wie Articain oder Prilocain. Dafür tritt die Wirkung sicherer ein. Das Mittel benötigt eine Wartezeit von 10 bis 15 Minuten, bevor die eigentliche Zahnarztbehandlung erfolgen kann. Es blockiert die Natriumkanäle an den Neuronen, wodurch die Erregungsschwelle verlangsamt wird und die Reizweiterleitung an die Nervenzellen nur noch in geringem Masse stattfindet. Dies verursacht ein lokales Taubheitsgefühl. Die gewünschte Gefühllosigkeit im Mundraum lässt nach etwa ein bis zwei Stunden vollständig nach und äussert sich durch ein Kribbeln oder durch die Nachschmerzen der Behandlung.
Da es sich um ein Betäubungs- und Arzneimittel handelt, können bei der Verwendung von Lidocain auch Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:
Nicht verwendet wird Lidocain bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder während der Schwangerschaft. Ansonsten liegt unter normalen Umständen keine Kontraindikation vor. Das Risiko beim Einsatz von Lidocain ist entsprechend eher gering. Meistens haben Patienten nicht mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Das Mittel kann jedoch die motorischen Fähigkeiten und auch die Konzentration beeinträchtigen, sodass die Teilnahme am Strassenverkehr direkt nach dem Einsatz nicht zu empfehlen ist.
Bei der Verwendung als Lokalanästhetikum ist Lidocain nicht gefährlich. Problematisch werden lediglich Überdosierungen oder das versehentliche Verschlucken, etwa bei Kleinkindern. Dies kann zu Krampfanfällen und Herzproblemen führen. Eine toxische Wirkung tritt nur dann auf, wenn die Dosierung falsch angesetzt wird. Bei Kindern ist hier entsprechend Vorsicht geboten.
Die einfachste Methode, den Mundraum taub und gefühllos zu machen, sind lokale Betäubungsmittel. Lidocain und seine Derivate unterscheiden sich dabei in der Intensität und Dauer der Wirkung. Andere Möglichkeiten zur Betäubung, gerade auch bei Angstpatienten, die schon die Spritze fürchten, sind die Hypnose, der Dämmerschlaf, die Lachgassedierung oder die Vollnarkose. Letztere wird nur bei schwereren Eingriffen gemacht, da das Risiko von Nebenwirkungen höher ist. Die Sedierung in Form eines Dämmerschlafs hingegen wird immer beliebter. Der Patient erhält hier über einen venösen Zugang in den Arm ein Sedativum verabreicht, das Schmerzen und Ängste ausgeschaltet.
Lachgas wiederum wird über eine Gummimaske eingeatmet und bietet dir eine Entspannungshilfe. Dabei kannst du auch verschiedene Geschmacksrichtungen auswählen. Um eine richtige Dosierung zu gewährleisten, wird zunächst reiner Sauerstoff eingeatmet, während der Zahnarzt Konzentration des Lachgases individuell erhöht. Bist du zur Behandlung bereit, erfolgt die lokale Betäubung.
Im Jahr 1964 hatten Zürcher Schulkinder im Schnitt zwölf Zähne, die von Karies befallen waren. Um das Jahr 2015 waren es nur noch 1,3 Zähne – was war in der Zwischenzeit passiert? Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern, verwendete man 2015 flächendeckend fluoridierte Zahnpasta. Und man fing an, Salz zu fluoridieren. Seit einigen Jahren hörst du immer wieder, Fluorid sei giftig. Aber stimmt das? Und warum solltest du trotzdem Fluorid-Zahnpasta verwenden? Und was sagt die Zahnmedizin sonst noch zum Thema Prophylaxe? Wir haben uns schlau gemacht.
Wenn ein Zahn gezogen werden muss, versetzt das viele Menschen erst einmal in Angst, da sie starke Schmerzen befürchten. Vor einem Eingriff lohnt es sich daher, sich genau über die Zahnextraktion zu informieren. Welche möglichen Risiken, Komplikationen und Schmerzen entstehen können und wie die Zahnentfernung abläuft, erfährst du in unserem ausführlichen Ratgeber. Ausserdem nennen wird dir die Gründe, die eine Zahnentfernung notwendig machen können.
Die Trepanation ist eine chirurgische Technik, die in der Schweiz und in anderen Ländern zur Eröffnung von Knochenhöhlen und Zähnen eingesetzt wird. Zur Anwendung in der Zahnmedizin kommt sie zum Beispiel bei Wurzelbehandlungen oder wenn sich eine Entzündung der Wurzelspitze auf den Kieferknochen ausgebreitet hat. Der Artikel erklärt, was eine Trepanation ist, wie sie durchgeführt wird und welche Erkrankungen zu einer Zahnbehandlung mit Trepanation führen können. Zudem kann die Trepanation wie jeder operative Eingriff mit Risiken verbunden sein. Welche das sind, erfährst du hier ebenfalls.
Seit einiger Zeit ist Fluor im Zusammenhang mit Zahnhygiene wieder ein Thema. Kritiker befürchten Gesundheitsschäden, während Zahnmediziner unermüdlich darauf hinweisen, dass der Stoff für die Kariesprophylaxe unentbehrlich ist. Und im Fachhandel finden sich vermehrt Zahnpflegeprodukte, die ausdrücklich auf Fluorzusätze verzichten. Lange waren Wissenschaftler überzeugt, dass die Menschen generell an Fluormangel leiden. So wurden vielerorts einzelne Lebensmittel oder auch das Leitungswasser mit Fluor angereichert, um die Bevölkerung ausreichend damit zu versorgen. Als es in den Verdacht geriet, Gesundheitsschäden zu verursachen, wurden diese Massnahmen eingestellt. Doch ist Fluor nun heilsam oder schädlich? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen erhältst du hier.
Zahnstein beseitigst du nicht einfach durch Zähneputzen oder das Ausspülen des Mundes. Es handelt sich dabei um eine feste Schicht auf den Zähnen, die durch die Einlagerung von anorganischen Stoffen aus Zahnbelag und Speichel entsteht. Zahnstein selbst ist zwar an sich nicht gefährlich, kann jedoch das Risiko für Karies und Parodontitis stark erhöhen. Er sollte entsprechend durch den Zahnarzt entfernt werden. Die Reinigung ist schmerzlos und sollte mindestens einmal im Jahr stattfinden.
Unser Gebiss wird manchmal ganz schön in Anspruch genommen und auch stark überbelastet. Das geschieht nicht immer bewusst, sondern auch unbewusst oder während der Schlafphase, etwa durch Bruxismus und Zähneknirschen. Die Folgen können neben dem Zahnabrieb auch unangenehme Kieferverspannungen und Schmerzen sein. Bruxismus ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn, sondern ein eher komplexer Vorgang, der auch mit Stress, dem psychischen Empfinden, der Umwelt und dem Lebensstil zusammenhängen kann. Es ist aber ratsam, die Anzeichen zu erkennen und behandeln zu lassen. Was Bruxismus ist und wie du dagegen vorgehst, zeigen wir dir hier.