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Lidocain – althergebrachtes Betäubungsmittel mit sicherer Wirkung

Lidocain – althergebrachtes Betäubungsmittel mit sicherer Wirkung

Zur örtlichen Betäubung setzen Zahnarztpraxen meistens ein Lokalanästhetikum wie Lidocain ein. Es ermöglicht eine schmerzlose Behandlung, ohne dass dazu eine Vollnarkose notwendig wird. Gleichzeitig hilft das Mittel dir, dich in der Praxis zu entspannen, damit sich der Zahnarzt auf vollständig die Untersuchung konzentrieren kann. Die Verwendung ist sehr einfach und eine Besprechung selten notwendig. Viele Zahnärzte legen jedoch Wert auf eine umfangreiche Beratung. Alles rund um das Traditionsmedikament erfährst du im Folgenden.

Was ist Lidocain?

Betäubungsmittel dienen bei der Zahnbehandlung zur Vermeidung von Schmerzen und verhelfen dazu, dass das Gebiss unter optimalen Bedingungen behandelt werden kann. Spezifische Kenntnisse sind dabei nicht immer notwendig, gerade auch was die Eigenschaften und Wirkstoffe der Betäubungsmittel betrifft. In der Regel stehen verschiedene Mittel für das Anästhetisieren zur Auswahl

In der Schweiz wird häufig das Lokalanästhetikum Lidocain Hydrochlorid verwendet. Dabei handelt es sich um ein Derivat aus Lignocain und Xylocain, einem Amidtyp-Betäubungsmittel, das bereits 1943 entwickelt und vier Jahre später auf den Markt gebracht wurde. Lidocain ist entsprechend eines der ältesten Betäubungsmittel dieser Variante, und hat eine etwas längere Einwirkzeit. Dies garantiert jedoch auch die Sicherheit, durch die Wartezeit von etwa zehn Minuten eine schmerzfreie Behandlung zu gewährleisten.

Wann wird Lidocain als Hilfe verwendet?

Lidocain bietet eine Hilfe, um Schmerzen zu vermeiden und dir während der Therapie das sichere Gefühl zu geben, dass du nichts spüren wirst. Die Anwendung ist einfach, die Wirkung bewährt. Dazu ist das Risiko für Nebenwirkungen gering. Bei Eingriffen ist Lidocain daher im Bereich der Zahnmedizin eine häufige Wahl. Lokalanästhetika werden jedoch auch in anderen Bereichen verwendet, etwa bei Hauterkrankungen, Halsentzündungen oder bei der Therapie von Arrhythmien. Lidocain besitzt dabei den Vorteil, dass es keine Konservierungsstoffe oder Vasokonstriktoren enthält.

Welche Darreichungsformen gibt es für Lidocain?

Beim Zahnarzt wird Lidocain meistens als Injektionslösung gespritzt, es kann aber auch als Mundspray zum Einsatz kommen. Das Mittel gibt es ausserdem als Pastille, Lutschtablette, Pflaster, Spray, Creme, Salbe oder Gel. Die Form der Darreichung hängt dabei immer von der Indikation ab. Lidocain lindert zuverlässig Schmerzen oder schaltet sie ganz aus. Als Mundspray verhindert Lidocain zusätzlich den Brechreiz während der Behandlung.

Wie wirkt das Lokalanästhetikum?

Die Einwirkzeit von Lidocain ist etwas länger als bei vergleichbaren Betäubungsmitteln wie Articain oder Prilocain. Dafür tritt die Wirkung sicherer ein. Das Mittel benötigt eine Wartezeit von 10 bis 15 Minuten, bevor die eigentliche Zahnarztbehandlung erfolgen kann. Es blockiert die Natriumkanäle an den Neuronen, wodurch die Erregungsschwelle verlangsamt wird und die Reizweiterleitung an die Nervenzellen nur noch in geringem Masse stattfindet. Dies verursacht ein lokales Taubheitsgefühl. Die gewünschte Gefühllosigkeit im Mundraum lässt nach etwa ein bis zwei Stunden vollständig nach und äussert sich durch ein Kribbeln oder durch die Nachschmerzen der Behandlung.

Welche Nebenwirkungen hat Lidocain?

Da es sich um ein Betäubungs- und Arzneimittel handelt, können bei der Verwendung von Lidocain auch Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:

  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)
  • Hypertonie (Spannung und Druckgefühl)
  • Parästhesie (z. B. ein Kribbeln in den Gliedmassen)
  • Hautausschlag
  • Überempfindlichkeit
  • Taubheitsgefühl auf der Zunge
  • Benommenheit

Nicht verwendet wird Lidocain bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder während der Schwangerschaft. Ansonsten liegt unter normalen Umständen keine Kontraindikation vor. Das Risiko beim Einsatz von Lidocain ist entsprechend eher gering. Meistens haben Patienten nicht mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Das Mittel kann jedoch die motorischen Fähigkeiten und auch die Konzentration beeinträchtigen, sodass die Teilnahme am Strassenverkehr direkt nach dem Einsatz nicht zu empfehlen ist.

Ist Lidocain bei der Behandlung gefährlich?

Bei der Verwendung als Lokalanästhetikum ist Lidocain nicht gefährlich. Problematisch werden lediglich Überdosierungen oder das versehentliche Verschlucken, etwa bei Kleinkindern. Dies kann zu Krampfanfällen und Herzproblemen führen. Eine toxische Wirkung tritt nur dann auf, wenn die Dosierung falsch angesetzt wird. Bei Kindern ist hier entsprechend Vorsicht geboten.

Welche anderen Betäubungsmittel verwendet der Zahnarzt neben Lidocain?

Die einfachste Methode, den Mundraum taub und gefühllos zu machen, sind lokale Betäubungsmittel. Lidocain und seine Derivate unterscheiden sich dabei in der Intensität und Dauer der Wirkung. Andere Möglichkeiten zur Betäubung, gerade auch bei Angstpatienten, die schon die Spritze fürchten, sind die Hypnose, der Dämmerschlaf, die Lachgassedierung oder die Vollnarkose. Letztere wird nur bei schwereren Eingriffen gemacht, da das Risiko von Nebenwirkungen höher ist. Die Sedierung in Form eines Dämmerschlafs hingegen wird immer beliebter. Der Patient erhält hier über einen venösen Zugang in den Arm ein Sedativum verabreicht, das Schmerzen und Ängste ausgeschaltet.

Lachgas wiederum wird über eine Gummimaske eingeatmet und bietet dir eine Entspannungshilfe. Dabei kannst du auch verschiedene Geschmacksrichtungen auswählen. Um eine richtige Dosierung zu gewährleisten, wird zunächst reiner Sauerstoff eingeatmet, während der Zahnarzt Konzentration des Lachgases individuell erhöht. Bist du zur Behandlung bereit, erfolgt die lokale Betäubung.

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