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Kreidezähne: poröse Zähne aus unbekannter Ursache

Kreidezähne: poröse Zähne aus unbekannter Ursache

Seit einigen Jahren treten vor allem in Ballungsräumen vermehrt poröse Zähne bei Kindern auf. Trotz regelmässigem Zähneputzen, guter Zahnpflege und ausreichenderer Versorgung mit Fluorid verfärben sich die Backen- und Schneidezähne der Kinder bräunlich. Sie schmerzen bei Kontakt mit kalten und heissen Speisen und sind auch beim Zähneputzen berührungsempfindlich. Zahnärzte bezeichnen Kreidezähne als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH. Die Mundhygiene scheint als Ursache ausgeschlossen, doch eine Krankheit konnte bisher ebenfalls nicht als Grund identifiziert werden. Die genauen Ursachen sind unbekannt, aber die häufigsten Fragen zu Kreidezähnen beantworten wir dennoch!

Was sind Kreidezähne?

Gesunde Kinderzähne sind fast weiss. Sie sind von einer festen Schicht Schmelz umgeben. Der Zahnschmelz schützt die Zähne vor Karies. Kreidezähne sind leicht zu erkennen:

  • Die Zähne sind bräunlich verfärbt.
  • Kontakt mit kalten oder heissen Speisen und Getränken schmerzt.
  • Zähneputzen tut weh.
  • Der Zahnschmelz ist weicher, als er sein sollte.
  • Die Zähne sind besonders anfällig für Karies.

Warum schmerzen Kreidezähne beim Zähneputzen?

Der Zahnschmelz schützt den Zahn und liegt als feste Schicht rund um den Zahn. Ist der Zahnschmelz zu weich, kann er beim Zähneputzen durch die Borsten der Zahnbürste beschädigt oder abgerieben werden. Damit kommt das kühle Wasser genauso wie die Zahnpasta in Kontakt mit den inneren Schichten der Zähne. Dort verlaufen Nerven, die auf den engen Kontakt sehr empfindlich reagieren.

Welche Ursachen haben die weichen Zähne bei Kindern?

Eine Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation bedeutet, dass während der Entwicklung dieser Zähne Kalzium und Phosphat nicht im normalen Mass eingelagert werden, der Zahnschmelz also nicht aushärtet. Das betrifft die bleibenden Zähne, die sich vom achten Schwangerschaftsmonat bis zum vierten Lebensjahr entwickeln. Werden Kalzium und Phosphat nicht korrekt oder nur in unzureichender Menge eingelagert, bleibt der Zahnschmelz weich. Die Zähne sind schon komplett zerstört, wenn sie durchbrechen. Es ist also gesichert, dass Kreidezähne mit der täglichen Zahnpflege nichts zu tun haben und nicht erst durch Karies zerstört werden. Es sind immer mehr Kinder von diesem Krankheitsbild betroffen. Die genauen Ursachen sind allerdings noch unklar. In der Fachmedizin wird darüber diskutiert, was dahinter steckt. Kandidaten sind:

  • erbliche Veranlagung
  • Erkrankungen der Mutter während des letzten Schwangerschaftsdrittels
  • Komplikationen bei der Geburt
  • Mangel an Vitamin D
  • Infektionserkrankungen wie beispielsweise die Windpocken
  • Antibiotika
  • Dioxine
  • Weichmacher in Kunststoffen

Möglicherweise müssen mehrere der genannten Faktoren zusammenkommen, damit es zu Kreidezähnen kommt. Tierversuche zeigten bei mit dem Weichmacher Bisphenol A in Kontakt gebrachten Tieren Schäden an den Zähnen, die Kreidezähnen bei Menschen sehr stark ähneln. Allerdings ist ein direkter Nachweis bislang noch nicht gelungen. Bisphenol A wurde noch bis 2011 in Trinkflaschen verwendet, auch in für Babys und Kleinkinder verwendeten Flaschen.

Warum haben nur Kinder Kreidezähne?

Knapp 30 Prozent der Zwölfjährigen haben wenigstens einen Kreidezahn, insgesamt sind geschätzt 10 bis 15 Prozent aller Kinder betroffen. Der Schweregrad variiert: Während einige Kinder nur leichte Flecken auf den Zähnen aufweisen, ist die Fehlbildung bei anderen so schlimm, dass die Zähne nicht einmal auf eine Anästhesie ansprechen. Das macht die Behandlung der betroffenen Kinder noch schwerer. Zahnmediziner, die schon länger praktizieren, sind sich sicher: Etwa in der Mitte der 1990er Jahre traten sporadisch erste Fälle von Kreidezähnen auf. Sie sind ein typisches Problem während des Zahnwechsels und werden bemerkt, wenn die bleibenden Zähne durchbrechen. Wer Mitte der 1990er Jahre in der Grundschule war, ist jetzt Mitte 30. Seitdem ist die Häufigkeit gestiegen. Kreidezähne überleben nicht lange. Die Zähne sind extrem anfällig für Karies, zerbröseln und brechen ab. Das passiert schon bald nach dem Durchbruch. Daher wird die Erkrankung bei Erwachsenen nicht mehr diagnostiziert: Im Erwachsenenalter sind die Zähne bereits kaputt und ersetzt.

Wie sieht die optimale Zahnpflege für Kinder aus?

Kinderzahnärzte empfehlen:

  • wenig zuckerhaltige Nahrungsmittel
  • Wasser als hauptsächliches Getränk
  • wenigstens zweimal täglich für drei Minuten Zähne putzen
  • Zahnpasta mit einem altersgerechten Fluoridgehalt verwenden
  • Prophylaxe beim Zahnarzt wahrnehmen
  • regelmässige Anwendung von Zahnseide für die Zwischenräume

Unterstütze dein Kind und putze bis zum Ende der Grundschulzeit die Zähne regelmässig nach! Es ist schwer, alle Zwischenräume und Ritzen zu erreichen. Da die motorischen Fähigkeiten deines Kindes sich bis zum Alter von etwa zwölf Jahren noch entwickeln müssen, braucht das Kind deine Hilfe.

Haben Kreidezähne Einfluss auf die Gesundheit?

Auf den ersten Blick kann eine gute Zahnpflege in Kombination mit einer engmaschigen Überwachung durch den Zahnarzt Kariesbefall bei Kreidezähnen verhindern. Können die Zähne gesund gehalten und erhalten werden, haben Kreidezähne erst einmal keinen Einfluss auf die Gesundheit. Werden die Zähne nicht gepflegt, bilden sich kleine und grössere Entzündungsherde. Sie schwächen das Immunsystem und führen dauerhaft zu Parodontitis. Spätestens dann, wenn sich ein sehr unangenehmer Mundgeruch bildet, sollte eine gezielte Kontrolle durch den Zahnarzt stattfinden.

Wie sieht die Behandlung bei Kreidezähnen aus?

Kreidezähne können bislang nicht behandelt werden. Allerdings können die Zähne besonders gepflegt und engmaschig kontrolliert werden. Stellst du fest, dass dein Kind die typischen Symptome der zerstörten Zähne zeigt, solltest du es noch intensiver bei der Zahnpflege unterstützen. Wichtig ist auch, dass dein Kind nicht nur zweimal jährlich, sondern alle drei Monate beim Zahnarzt vorstellig wird. Fluorid hilft ebenfalls, die Zahngesundheit zu erhalten: Verwende beim Kochen fluoridiertes Speisesalz und lass dein Kind fluoridhaltige Zahnpasta verwenden. Zusätzlich kann dein Kind mit fluoridhaltiger Mundspüllösung den Mund reinigen oder einmal wöchentlich Fluorid-Gelee auftragen.

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