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Leukoplakie: Klassifikation, Ursachen, Symptome und Therapieansätze bei epithelialen Vorläuferläsionen

Leukoplakie: Klassifikation, Ursachen, Symptome und Therapieansätze bei epithelialen Vorläuferläsionen

Die Leukoplakie oder auch Weissschwielenkrankheit tritt in der Schweiz relativ selten auf. Dennoch sind diese epithelialen Vorläuferläsionen des Mundraums in der Dentalbranche ein ernstes Thema. Schliesslich können diese Veränderungen das Risiko für bösartige Tumore erhöhen. Welche Ursachen dahinter stecken können, warum Menschen mit Zahnersatz besonders vorsichtig sein sollten, woran man die Erkrankung erkennt, mögliche Therapieansätze und viele weitere wichtige Fragen beantworten wir für dich nachfolgend.

Was ist eine epitheliale Vorläuferläsion?

In der Medizin bedeutet Läsion grundsätzlich die Verletzung oder Schädigung einer Gewebestruktur. Dies kann sowohl die Anatomie als auch die Physiologie betreffen. Epithelial bedeutet die Epithelschicht, also die oberste Hautschicht, betreffend. Epitheliale Vorläuferläsionen sind Veränderungen, die ein höheres Risiko mit sich bringen, zu einer Krebserkrankung auszuarten. Die häufigste Variante der epithelialen Vorläuferläsion der Mund- und Wangenschleimhaut ist die Leukoplakie.

Welche Arten von Leukoplakie gibt es?

Bei der Weissschwielenkrankheit gibt es zwei verschiedene Varianten, die sich unter anderem im Erscheinungsbild unterscheiden:

  1. Regelmässige Leukoplakie: Die sogenannte Leukoplakia simplex ist eine vergleichsweise harmlose Variante der Erkrankung. Die Oberfläche ist glatt und die Flecken habe eine gleichmässige Form und Färbung.
  2. Unregelmässige Leukoplakie: Bei der inhomogenen Variante unterscheidet man zwischen der verrukösen und der erosiven Leukoplakie. Hier ist die Oberfläche der veränderten Schleimhautbereiche rau bis warzig. Ausserdem sind die Flecken unregelmässig. Bei der erosiven Variante kommen offene Wunden hinzu, die als rote Bereiche zwischen den weissen Flecken sichtbar werden. Besonders bei der erosiven Form besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von bösartigen Tumoren.

Die verschiedenen Varianten können auch als Stadien der Krankheit interpretiert werden, denn eine Leukoplakia simplex kann unbehandelt in eine verruköse Leukoplakie übergehen. Die raue oder warzige Oberfläche der Schleimhäute ist anfälliger für Verletzungen, wodurch offene Wunden und somit die erosive Variante entstehen kann.

Welche Symptome können auftreten?

Charakteristische Symptome bei beiden Varianten sind die weissen, nicht abwischbaren Flecken im Mundraum. Besonders häufig treten sie an der Wangenschleimhaut, dem Mundboden, an Gaumen, Zunge oder Lippen auf. Bei Rauchern entstehen die Veränderungen besonders an den Schleimhäuten der Mundwinkel auf. Die weissen Flecken bilden sich dabei oft in grosser Zahl und an verschiedenen Bereichen im Mundraum gleichzeitig. Bei der Leukoplakia simplex gibt es darüber hinaus in der Regel keine weiteren Symptome. Die inhomogenen Varianten können jedoch gelegentlich mit Schmerzen oder einem Brennen im Mundraum einhergehen. Es kommt dabei häufig zu oberflächlichen Verletzungen der Schleimhaut, die meist Auslöser für das unangenehme Gefühl sind. Die Verletzungen führen zu offenen Wunden, die zu roten Bereichen zwischen den weissen Flecken auftreten können. Mit der Zeit können die roten Bereiche die weisse Verhornung der Plattenepithelzellen zunehmend überdecken. Das kann bis zu dem Punkt voranschreiten, an dem die weissen Flecken unter den roten Bereichen vollständig verschwinden oder es entsteht eine Mischform aus roten und weissen Bereichen. Diese Veränderung bezeichnet der Zahnarzt als Erythroleukoplakie. In diesem Stadium wird die Veränderung bereits als bösartiger Tumor eingestuft. Erythroplakien zeichnen sich besonders häufig am Mundboden und der Unterseite der Zunge ab.

Was sind die häufigsten Ursachen für die Veränderungen?

Leukoplakien können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören:

  • Dauerhafte mechanische Reizung durch falsch sitzende Zahnprothesen, Zahnklammern oder Spangen
  • Vorstehende Zähne können ebenfalls als Reizauslöser in Frage kommen
  • Karies und schlechte Mundhygiene
  • Chronische Infektionen, wie zum Beispiel Syphilis, Humane Papillom Viren (HPV-Infektion) oder eine Pilzinfektion mit Candida albicans
  • Eine HIV-Infektion kann zu einer Sonderform der Erkrankung führen. Dabei entstehen die Veränderungen besonders an der Oberfläche des Zungenrandes und sehen aus wie feine weisse Haare. Daher nennt man sie auch Haarleukoplakie.
  • Starkes Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum verstärken das Risiko erheblich. Dabei kann Alkohol im Zusammenhang mit Nikotin sogar das Risiko erheblich potenzieren. Denn Alkohol erleichtert es den potenziellen Schadstoffen im Tabak in die Zellen einzudringen. Je höher der Alkoholgehalt, desto schädlicher ist der Effekt.
  • Eine Mangelernährung kann ebenfalls verantwortlich sein. Insbesondere ein Mangel der Vitamine A und B sowie Eisen stehen im Verdacht die Erkrankung zu begünstigen.

Wie diagnostiziert der Zahnarzt eine Leukoplakie?

Häufig fallen die Veränderungen in der Zahnheilkunde und Implantologie bei routinemässigen Kontrolluntersuchungen auf. Lassen sich die weissen Flecken nicht abwischen, deutet das mit grosser Wahrscheinlichkeit auf eine Leukoplakie hin. Um die Diagnose abzusichern und andere mögliche Krankheiten auszuschliessen, kann der Zahnarzt oder Hausarzt einen Termin beim Hautarzt empfehlen. Der Hautarzt wird für die weitere Diagnostik eine Gewebeprobe der betroffenen Region nehmen und mikroskopisch untersuchen lassen. Die Untersuchung der Vorläuferläsionen hilft dem Arzt zunächst zu beurteilen, ob es sich um eine Leukoplakie handelt und schliesslich, welche Variante oder Stadium der Erkrankung vorliegt.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

In der Implantologie und Zahnheilkunde gibt es verschiedene Therapieansätze. Zunächst geht es darum, die Ursache auszumachen. Das ist besonders wichtig, wenn die Veränderung auf eine mechanische Reizung zurückzuführen ist. Häufig reicht es dann bereits aus, den schlecht sitzenden Zahnersatz oder die Spange anzupassen. Lässt die Reizung nach, verschwinden in der Regel auch nach kurzer Zeit die weissen Flecken. Kann der Arzt keine eindeutige Ursache feststellen, muss er die betroffenen Zellen zerstören und entfernen, um eine weitere Ausbreitung und Schädigung zu verhindern. Dabei gibt es verschiedene mögliche Vorgehensweisen. Bei der Kryochirurgie werden die verhornten Zellen vereist. Ein entgegengesetztes Verfahren ist die Elektrokauterisation. Hier werden die Verhornungen mit Hitze zerstört und abgetragen. Je nach betroffenem Bereich kann auch eine Laserbehandlung sinnvoll sein. Die geeignete Vorgehensweise für deinen individuellen Fall wird dein Zahnarzt oder Implantologe mit dir besprechen. Nach einer erfolgreichen Therapie ist es wichtig, regelmässige Termine zur Nachkontrolle zu vereinbaren: Denn wenn du schon einmal eine Leukoplakie hattest, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie wiederkehrt.

Wie kann ich Leukoplakien vorbeugen?

Wie bereits erwähnt, ist die häufigste Ursache der Weissschwielenkrankheit eine mechanische Reizung. Solltest du bemerken, dass dein Zahnersatz, die Spange und ähnliches scheuern oder ein unangenehmes Mundgefühl verursachen, sprich mit deinem Zahnarzt oder Implantologen. Darüber hinaus solltest du regelmässige Kontrolluntersuchungen nicht versäumen. Fehlstellungen, Veränderungen, Karies und andere potenzielle Auslöser können so schneller erkannt und behandelt werden. Da Raucher besonders stark gefährdet sind, solltest du ausserdem in Erwähnung ziehen, deinen Nikotinkonsum einzuschränken oder wenn möglich ganz aufzugeben. Eine ausgewogene Ernährung, gemässigter Alkoholkonsum und eine sorgfältige Mundhygiene können ebenfalls helfen, Leukoplakien vorzubeugen.

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