Zahntechniker – wichtiges Bindeglied zwischen Zahnarzt und Patient

Keine Frage: Die eigene Gesundheit liegt uns allen sehr am Herzen. Gerne halten wir uns in dieser Hinsicht mit den aktuellsten Informationen auf dem Laufenden. Ein Thema, das wir dabei aber eher stiefmütterlich behandeln, ist die Gesundheit unserer Zähne. Welche Aufgaben ein Zahnarzt hat, darüber wissen wir gerade noch das allernötigste. Es gibt aber einen Beruf, ohne den keine Zahnarztpraxis existieren könnte – nämlich den des Zahntechnikers. Und über ihn wissen wir im Allgemeinen wenig. Welche Rolle er in der Praxis spielt und was er können muss, erfährst du hier.

Wie sieht die Arbeit eines Zahntechnikers in der Praxis des Zahnarztes aus?

In enger Zusammenarbeit mit Zahnärzten fertigen Zahntechniker und Zahntechnikerinnen Zahnersatz und Hilfsmittel zur zahnmedizinischen Behandlung. Im Einzelnen sind dies

  • Zahnkronen
  • Brücken
  • Voll- und Teilprothesen
  • Implantate
  • Inlays und Onlays (höherwertige Zahnfüllungen)

Die Reparatur von Zahnersatzprodukten und deren Reinigung und Instandhaltung gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Zahntechniker. Über das Tätigkeitsfeld der Zahn-Prothetik hinaus wird in zahntechnischen Laboren auch Zubehör für kieferorthopädische Leistungen bereitgestellt, wie etwa

  • Bissschienen
  • herausnehmbare Zahnspangen
  • Teile für festsitzende Zahn- und Kieferregulierungen
  • Schienen für unsichtbare Zahnkorrekturen

Wie wird in einem Dentallabor gearbeitet und welche Materialien finden dabei Verwendung?

Die Tätigkeit des Zahntechnikers ist nach wie vor eine handwerkliche Angelegenheit, bei der viele Arbeitsschritte von Hand ausgeführt werden. Dennoch hat hier – wie fast in jedem Gewerbe – längst die Digitalisierung Einzug gehalten. Und neben den klassischen Materialien wie Keramik, Gold und anderen Metalllegierungen verarbeiten Dentallabore heute auch modernste Kunststoffe. Auch im Bereich der Prothetik setzen sie immer mehr auf computergestützte Technik. Viele Modelle werden mittlerweile gescannt und am Bildschirm bearbeitet, was eine hohe Präzision des fertigen Zahnersatzes garantiert.

Welche Arbeitsabläufe sind zur Herstellung von Zahnersatz nötig?

Nach den Abdrücken des Zahnarztes erstellen die Techniker im Dentallabor ein Gipsmodell, auf dem der spätere Zahnersatz angefertigt wird. Je nach dem Budget des Patienten oder nach Empfehlung des Arztes können dafür verschiedene Edelmetalle oder Legierungen und andere Materialien zum Einsatz kommen. Der Zahntechniker giesst und/oder formt das jeweilige Metall meist direkt am betreffenden Modellteil. Bestimmte sichtbare Flächen werden dabei gerne mit einer Ummantelung aus Keramik oder Kunststoff verblendet. Die Herstellung von Bissschienen und Werkteilen für Kieferregulierungen erfolgt nach demselben Prinzip. Nach der Fertigstellung der Werkstücke bekommen diese noch ein kosmetisches Finish – das heisst, sie werden detailgetreu ausgearbeitet und zum Schluss poliert.

Wie ist die Ausbildung für Zahntechniker geregelt?

In der Schweiz kannst du im Rahmen einer beruflichen Grundbildung einen Abschluss als „Zahntechniker/in EFZ“ erwerben. Die Ausbildung erfolgt im dualen System zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule und dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Je nach schulischer oder beruflicher Vorbildung kann die Ausbildungszeit auf drei Jahre verkürzt werden. Im Betrieb kannst du dich in dieser Zeit mit allen Geräten und Hilfsmitteln eines zahntechnischen Labors vertraut machen. Die Berufsschule vermittelt das nötige Fachwissen und bereitet dich auf die Abschlussprüfung vor. Nach einer Berufserfahrung von drei Jahren können Zahntechniker eine Weiterbildung zum Zahntechniker-Meister absolvieren. Es ist auch möglich, sich in einer zweijährigen Fortbildung zum Zahnprothetiker zu qualifizieren. Beide Berufsschwerpunkte bieten gute Chancen auf Selbstständigkeit.

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Wo kann ich nach der Ausbildung zum Zahntechniker tätig sein?

Dentallabors, grössere Zahnarztpraxen und Fachabteilungen in zahnmedizinischen Kliniken bieten Ausbildungsplätze für Zahntechniker an. Die Genannten stellen gleichzeitig auch die Haupttätigkeitsfelder für diesen Berufszweig dar. Über die klassischen Aufgaben im Labor hinaus können Zahntechniker als Referenten für Pharmaunternehmen oder in Eigenregie als Berater für Zahnmediziner und Patienten tätig werden. Viele Dentaltechniker arbeiten später in einschlägigen Industrie- oder Pharmabetrieben in der Produktion oder im Büro. Wenn du gerne mit Menschen zu tun hast, kannst du dein Fachwissen später als Lehrkraft oder Dozent an den verschiedenen Ausbildungsstätten zur Verfügung stellen.

Welche Voraussetzungen muss ich für den Beruf erfüllen?

Da dieser Beruf – wie der Name schon sagt – grösstenteils mithilfe technischer Geräte und Maschinen ausgeübt wird, ist ein selbstverständlicher Bezug zur Technik in jedem Fall unabdingbar. Du solltest auch die Fähigkeit besitzen, vorgabengetreu und akkurat arbeiten zu können. Bei der Herstellung von Zahnersatz und kieferorthopädischem Zubehör kommt es sehr oft auf Bruchteile von Millimetern an. Ein gewisses Gefühl für Form und Farbe ist genauso erwünscht wie ein Auge für Details. Zahntechniker müssen zudem in der Lage sein, unter Zeitdruck und über einen längeren Zeitraum hinweg konzentriert zu arbeiten.

Wie steht es um die Zukunftsaussichten in diesem Berufsfeld?

Die Wahrscheinlichkeit, dass eines Tages niemand mehr Zahnersatz brauchen wird, liegt nahezu bei Null. Wer gerne handwerklich-kreativ tätig ist und auch vor korrektem Arbeiten am Bildschirm nicht zurückschreckt, ist in diesem Beruf bestens aufgehoben. Die Dentaltechnik ist ausserdem ein Bereich, der von ständigen Weiterentwicklungen und Innovationen lebt. Wenn du dafür aufgeschlossen bist und Freude am eigenen Fortkommen hast, wird dieser Beruf dir sicher bald mehr bieten als nur eine Möglichkeit des Geldverdienens.

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