Zahnstellung und Zahnfehlstellung – 7 Fragen und Antworten
Das ideale Gebiss besitzen die wenigsten Menschen, aber viele wünschen es sich. Denn das Gebiss prägt das Aussehen und beeinflusst den ersten Eindruck, den wir bei anderen erwecken. Die Zahnstellung wirkt sich aber nicht nur auf die Ästhetik aus, sie hat auch Auswirkungen auf den Kau-, Schluck- und Sprechvorgang. Liegen Fehlstellungen vor, dann kann es zu zahnmedizinischen Komplikationen kommen. Die gute Nachricht: Der Zahnarzt kann diese in der Regel mit der richtigen Behandlung beheben. Es gibt vielseitige Therapiemöglichkeiten im Bereich der Kieferorthopädie, die die Veränderung der Zahnstellung ermöglichen. Alles Wichtige dazu erklärt dir der folgende Artikel.
Was meint der Begriff Zahnstellung in der Kieferorthopädie?
Die Zahnstellung betrifft die Anordnung der Zähne im Gebiss und prägt das Gesichtsprofil. Während der Zahnaufbau bei allen Menschen gleich ist, unterscheiden sich die Zähne in der Form. Abhängig ist die Zahnstellung dabei von verschiedenen Voraussetzungen, etwa von der Stellung des Kiefers oder der Anordnung der Zahnreihen.
Wie sieht die ideale Zahnstellung in der Praxis aus?
Von einer optimalen Zahnstellung wird dann gesprochen, wenn der Oberkiefer und der Unterkiefer perfekt ineinander greifen und einen schönen Zahnbogen ergeben. Dabei liegen die sich oben befindenden Schneidezähne etwa zwei Millimeter über den unteren, denn der Oberkiefer ist breiter als der Unterkiefer. Die Vorderzähne beider Kiefer berühren sich bei geschlossenem Mund.
Was sind Zahnfehlstellungen?
In der Praxis besitzen den meisten Menschen keine ideale Zahnstellung. Meistens weicht der Aufbau von Ober- und Unterkiefer ab, so dass die Zähne nicht optimal aufliegen oder ausserhalb des idealen Zahnbogens angeordnet sind. Das ebenmässige und weiss strahlende Gebiss kommt daher selten vor. Das Gebiss verändert sich ausserdem im Alter.
Stehen die Zähne falsch, wird von einem Fehlbiss geredet. Dabei gibt es Zahnfehlstellungen, die auch problematisch werden können: Sie können zu Phänomenen führen, die Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben, etwa das unbewusste Zähneknirschen, eine zu enge Zahnstellung, die das Putzen erschwert oder das Gebiss verschieben kann, oder auch eine Störung der Kau- und Schluckvorgänge. Eine ungünstige Zahnstellung kann sich auch durch Daumenlutschen oder das zu starke Zähnepressen ergeben, ist in der Regel aber genetisch bedingt.
Welche Zahnfehlstellungen gibt es?
Die falsche Zahnstellung betrifft innerhalb der Kieferorthopädie meistens die Zähne vorne und hinten, genauer die Position der Zähne im Mund. Häufige Fehlstellungen sind
- der Kreuzbiss
- der Deckbiss
- der Überbiss
Liegt ein Kreuzbiss vor, ist die Zahnstellung verschoben. Die Zähne im Unterkiefer stehen auf der Seite über den oberen Zähnen. Hier liegt für die fehlerhafte Zahnstellung meistens keine genetische Ursache vor, sondern ein gestörtes Schluckverhalten. Daher wird der Kreuzbiss oft bereits bei Kindern mit dem Milchgebiss vorgeprägt und kann auch durch den Schnuller oder das Daumenlutschen entstehen.
Der Deckbiss ist eine Mischung aus Kreuz- und Überbiss, lässt sich daher auch etwas besser kaschieren und bereitet weniger ästhetische Probleme. Dabei ist eine deutliche Abstufung zwischen dem oberen und dem unteren Kiefer zu erkennen, wobei jedoch die oberen Frontzähne leicht nach hinten kippen und so die untere Zahnreihe wieder günstig bedecken.
Beim Überbiss ist das nicht mehr der Fall. Der Über- oder Dentalbiss zeigt sich entweder durch eine Unter- oder Überentwicklung des Kiefers: Entweder ist Unterkiefer unterentwickelt oder der Oberkiefer überentwickelt. Das hat die Folge, dass die Zähne stark überstehen und eine deutlich sichtbare Stufe zur anderen Zahnreihe aufweisen.
Weitere Fehlstellungen sind etwa:
- der Engstand der Zähne (wenn die Zähne zu eng aneinander liegen und keine Zahnzwischenräume vorhanden sind)
- der Weitstand der Zähne (wenn die Zahnlücken zwischen den Zähnen zu gross oder unterschiedlich gross ausfallen)
- offener Biss (wenn Oberkiefer und Unterkiefer keinen Kontakt haben)
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Was sind die Ursachen für eine fehlerhafte Stellung der Zähne?
Für einen Fehlbiss gibt es verschiedene Ursachen, wobei nicht alle zu Problemen führen und sowohl den Kiefer als auch die Zahnstellung betreffen. In der Regel haben Zahn- und Kieferfehlstellungen ihren Grund in:
- genetischen Ursachen
- hormonellen Ursachen
- erworbenen Zahnfehlstellungen (Dysfunktion, Zungenmotorik, Fingerlutschen, Zähneknirschen)
In welche Klassen lassen sich Zahnstellungen einteilen?
Da die regelmässig angeordnete Zahnreihe das Gesichtsprofil mit bestimmt, wird die Zahnstellung in verschiedene Kategorien eingeteilt.
- Klasse I: Der Kiefer zeigt eine günstige Stellung, die Verzahnung der Seitenzähne ist korrekt.
- Klasse II: Die Kieferstellung weicht von der idealen Zahnstellung ab, z. B. wenn der Unterkiefer leicht nach hinten versetzt ist und die Frontzähne weiter vorstehen.
- Klasse III: Der Unterkiefer ist weit nach vorne versetzt und die untere Zahnreihe steht über der oberen, was ein konkaves Gesichtsprofil bewirkt.
Welche Probleme verursacht eine Zahnfehlstellung und wann ist eine Behandlung nötig?
Zu den negativen Folgen einer Zahn- oder Kieferfehlstellung zählen bei Patienten immer auch eine ungünstige Verschiebung der Zähne und eine höhere Anfälligkeit der Zähne und des Mundraums für Krankheiten. Von Zahnfehlstellungen sind dabei Kinder und Erwachsene betroffen. Auch im Alter kann sich das Gebiss, etwa durch Zahnverlust, noch einmal verändern. Karies ist ein weiteres Problem, das die Zähne angreift und die Zahnstellung verändert, wenn keine Behandlung in einer Praxis für Kieferorthopädie stattfindet.
Erstellt: 02.05.2020 - Copyright: 2020 Swisscom Directories AG