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Tegument – Definitionen und zahnmedizinische Bedeutung

Tegument – Definitionen und zahnmedizinische Bedeutung

Der Begriff Tegument für Hülle oder Abdeckung wird in vielen Fachgebieten gebraucht. In der Zahnmedizin ist mit dem Tegument die Schleimhaut gemeint, die den zahnfreien Bereich des Alveolarfortsatzes bedeckt. Benötigst du einen Zahnersatz, können Voll- oder Teilprothesen über das Tegument befestigt werden. Eine tegumentale Prothese hat aber auch gewisse Risiken. Diese solltest du kennen, bevor du dich für einen Zahnersatz entscheidest. Ein guter Zahnarzt wird dich ausführlich zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Prothesen beraten. Hier erfährst du mehr über den Begriff Tegument und den tegumentalen Zahnersatz.

Was bedeutet Tegument?

Tegument, vom Lateinischen „tegumentum“, bedeutet Umhüllung oder Abdeckung. In der Medizin wird der Begriff in verschiedenen Disziplinen genutzt. Du findest die Verwendung des Terms zum Beispiel in der Virologie, der Parasitologie und der Zahnmedizin. In jedem dieser Fachbereiche beschreibt er eine spezifische Hülle, eine Abdeckung oder einen Schutz. Die Zoologie verwendet den verwandten Begriff Integument (äussere Hülle) für die Körperhülle von Lebewesen. Ein Beispiel ist die Haut der Wirbeltiere. Diese Hülle ist sowohl ein Schutz gegen äussere Einflüsse als auch ein Mittel zur Wahrnehmung, da meist Sinneszellen in das Integument eingelagert sind, die Informationen aufnehmen und weiterleiten.

Was ist das Tegument in der Virologie?

Virologen meinen mit Tegument ein Netz aus Proteinen (Eiweissen), das bei behüllten Viren die innere Virushülle (Kapsid) umgibt. Gut beschrieben ist das Tegument zum Beispiel bei Viren, die zu der Familie der Herpesviren gehören. Ein virales Tegument ist aus verschiedenen Proteinen aufgebaut. Diese übernehmen diverse Steuerungsfunktionen. Zum Beispiel können sie dem Virus Immunität verleihen gegen die Abwehrmechanismen des Wirtsorganismus. Andere Proteine sind an der Virusreplikation beteiligt.

Was wird in der Parasitologie als Tegument bezeichnet?

In der Parasitologie ist das Tegument – oder die Neodermis (neue Haut) – die Körperabdeckung der Neodermata. Neodermata sind zum Beispiel Bandwürmer oder Saugwürmer, die in die Klasse der Plattwürmer gehören. Bei dem Tegument, das aus Mesoderm entstanden und an die Stelle der Epidermis getreten ist, handelt es sich um eine Verschmelzung von Zellen zu einem grossen Zellverband (Synzytium). Bei den genannten Würmern handelt es sich um Endoparasiten, die im Inneren eines Wirts leben. Die Neodermis stellt eine Anpassung an diese Lebensweise dar. Einige Antiparasitika, die zur Bekämpfung von Wurminfektionen verabreicht werden, greifen am Tegument an.

Was ist das Tegument in der Zahnmedizin?

Zahnmediziner nutzen den Begriff Tegument für Bereiche der Mundschleimhaut, die zahnlose Alveolarfortsätze bedecken. Kieferbereiche ohne Zähne kommen vor, wenn an den betreffenden Stellen keine Zähne angelegt worden sind oder wenn es zu Zahnverlust oder zu Zahnextraktionen gekommen ist. Ein Zahnverlust kann altersbedingt auftreten oder durch Erkrankungen verursacht sein. Eine Erkrankung, die unbehandelt aufgrund einer fortschreitenden Entzündung zum Verlust von Zähnen führt, ist die Parodontitis.

Welcher Kieferabschnitt bildet den Alveolarfortsatz?

Einen Alveolarfortsatz findest du an Ober- und Unterkiefer. Im Oberkiefer wird der Alveolarfortsatz als Processus alveolaris maxillae, im Unterkiefer als Processus alveolaris mandibulae bezeichnet. Es handelt sich um die Knochenbögen des Kiefers: Kieferabschnitte, in denen sich die Alveolartaschen befinden. Die Zähne sind mit ihrer Zahnwurzel und den sogenannten Sharpey-Fasern in diesen Taschen verankert. Zahnverlust oder die Extraktion eines Zahns kann zu Veränderungen (zum Beispiel zu Knochenrückgang) an den Alveolarfortsätzen führen. Durch einen Knochenabbau kommt es zu einer Reduzierung des Kieferkamms. Schrumpft der Kieferknochen auf diese Weise, kann das eine Änderung der Gesichtsform beim Menschen bedingen. Mit einem Zahnersatz kannst du der Rückbildung von Kieferabschnitten entgegenwirken. Dein Zahnarzt wird dich beraten, welche Art von Prothese für dich infrage kommt.

Wann ist ein Zahnersatz notwendig?

Um die Kieferabschnitte zu erhalten und die normale Kaufunktion wiederherzustellen, wird dir dein Zahnarzt auch bei einem teilweisen Zahnverlust eine Zahnprothese anraten. Der Alveolarfortsatz baut sich funktionsbedingt auf oder ab. Durch Zug und Druck beim Beissen und Kauen werden die Zellen des Kiefers angeregt, Knochensubstanz neu zu bilden. Zahnprothesen befestigt dein Zahnarzt entweder an den noch bestehenden Zähnen, am Tegument und den Zähnen oder nur an der Schleimhaut. Physiologische Druckbelastungen auf den Kieferkamm werden vor allem mit der ersten Variante erreicht. Die letzte Variante – der rein tegumentale Zahnersatz – zeigt im Vergleich zu den anderen Teilprothesen die geringste Belastbarkeit.

Was sind die Risiken eines Zahnersatzes, der an der Schleimhaut haftet?

Bei einem tegumentalen Zahnersatz haftet die Prothese durch den entstehenden Unterdruck an der Schleimhaut. Für diese Adhäsionswirkung ist es wichtig, dass sich ein dünner Film aus Speichel zwischen Zahnprothese und Mundschleimhaut bildet. Vor allem Patienten, die unter Mundtrockenheit leiden, können daher Probleme mit dem Halt solcher Prothesen haben. Zahnprothesen für den Unterkiefer verursachen ausserdem häufig Schädigungen am Tegument, die zu starken Schmerzen beim Kauen führen. Sind Druckstellen oder Verletzungen vorhanden, kann es auch zu einer Infektion mit Bakterien kommen. Durch die unphysiologischen Druckbelastungen bei tegumentalen Prothesen verändert sich zudem der Kieferknochen mit der Zeit. Das führt dazu, dass du deine Prothese regelmässig neu anpassen lassen musst. Die Risiken sind im Überblick:

  • Haftprobleme
  • Bildung von Druckstellen oder Entzündungen am Tegument
  • Bakterieninfektionen
  • Knochenabbau am Kiefer

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