Die Orthopantomographie als Standard in der zahnmedizinischen Diagnostik

Einmal im Jahr rückt ein Termin näher, der bei den meisten Menschen einen Schauer über den Rücken jagt: Der Besuch beim Zahnarzt steht an. Meist ist es ja nur der regelmässige Vorsorgetermin. Zwickt es aber am Zahn, muss dringend nach der Ursache gesucht werden, um Schmerzen und Schäden zu vermeiden. Zur Diagnose benutzt dein Zahnarzt die Orthopantomographie (OPG). Dies ist eine besondere Röntgendiagnostik, die ihm hilft, die Ursache deiner Beschwerden zu finden. In diesem Beitrag beantworten dir die wichtigsten Fragen zu dem Verfahren und was der Zahnarzt aus den angefertigten Panoramaschichtaufnahmen entnehmen kann.

Was genau ist die Orthopantomographie des Ober- und Unterkiefers?

Die Orthopantomographie ist ein zweidimensionales Röntgenverfahren. Der Ober- und Unterkiefer wird in Form eines Halbkreises von einem Ohr zum anderen auf der erzeugten Panoramaschichtaufnahme dargestellt. Bei dieser Röntgenfilmtechnik handelt es sich um ein Standardverfahren in der dentalen Radiographie. Beim Patienten werden sowohl im Ober- als auch Unterkiefer alle Zähne, beide Kiefergelenke und die Kieferhöhlen bildlich dargestellt. Des Weiteren erfasst das OPG den seitlichen Halsbereich, wodurch auch Arterienverkalkungen der grossen Halsschlagadern auf der Panoramaschichtaufnahme erkennbar sind.

Wie läuft eine Röntgenuntersuchung der Kieferhälften ab?

Die Aufnahmegeräte sind eine Filmkassette oder eine digitale Zeilenkamera. Die Filmkassette und die Röntgenquelle fahren berührungslos um den Kopf des Patienten und beschreiben damit einen Halbkreis. Beim Umrunden wird ein Schichtbereich von zwischen sechs und 20 Millimeter aufgezeichnet. Die Röntgenröhre sendet ein senkrechtes keilförmiges Strahlenbündel aus, das deinen kompletten Kieferbereich durchleuchtet. Die Röntgenaufnahme an sich ist für den Patienten komplett schmerzfrei. Du musst lediglich auf ein kleines Plättchen beissen und darauf achten, dass du dich während der Aufnahme nicht bewegst, sodass die Bilder gut gelingen. Manche Patienten fühlen sich dabei ein wenig eingeengt. Die Aufnahme dauert aber nur kurz und selbst Kinder bewältigen sie problemlos.

Wann wird eine Panoramaschichtaufnahme der Kiefergelenke in der Zahnmedizin angefertigt?

Es gibt eine Vielzahl von Indikationen, um in der Zahnmedizin ein Orthopantomogramm anzufertigen. In erster Linie kommen diese Röntgenaufnahmen in der Grobdiagnostik zum Einsatz. Einfach lässt sich auf diese Weise darstellen, ob Zähne verlagert, nicht angelegt oder retiniert sind. Veränderungen des Kieferknochens sich ebenso leicht erkennbar und der Verlauf des Nervus manibularis ist auf einer OPG-Aufnahme zu sehen. Aber auch bei einem geplanten Zahnersatz muss sich der Zahnarzt ein genaues Bild vom Kiefer und den Zähnen eines Patienten machen.

Weitere Indikationen:

  • Infektionen im Kieferbereich
  • Karies
  • Implantologie
  • bei Unfällen
  • Parodontose

Was passiert mit der angefertigten Röntgenaufnahme?

Die Aufnahme eines digitalen Orthopantomogramms dauert nur wenige Minuten und ist einfach für Arzt und Patienten durchzuführen. Das digital erstellte Bild wird in den Computer geladen, wo es der Zahnarzt beurteilen kann. Diese Bilder können einfach vergrössert, bearbeitet oder gedreht werden. Auf Wunsch und zur weiteren Behandlung wird dem Patienten das Bild auf einer CD mitgegeben. Bei älteren Röntgengeräten wird lediglich ein Bild erzeugt, das der Arzt vor einer beleuchteten Wand begutachtet.

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Was sind die Vor- und Nachteile beim Röntgen mit einem Orthopantomographie-Gerät?

Dies sind die Vorteile der OPG:

  • Der Zahnarzt kann bei einer qualitativ hochwertigen Aufnahme den Zustand deines Kiefergelenks und deiner Zähne beurteilen und mögliche pathologische Strukturen erkennen.
  • Da zudem auch weitere knöcherne Strukturen dargestellt werden, diagnostiziert der Zahnarzt einfach eine mögliche Erkrankung, dokumentiert den Erkrankungsfortschritt und plant die Behandlung.
  • Zudem kann mithilfe dieser Aufnahme die rechte und linke Kieferleiste direkt miteinander verglichen werden.
  • Die OPG spart Zeit, da sie innerhalb deines Zahnarzttermins angefertigt wird.
  • Der Patient bekommt eine nur relative geringe Strahlendosis ab im Vergleich zur Abbildungsgrösse der Röntgenaufnahme.

Die Nachteile der OPG sind:

  • Es gibt technisch bedingte Überlagerungseffekte durch beispielsweise Wirbelsäulenschatten, die zu falsch negativen oder falsch positiven Befunden führen können.
  • Die Region der Schneidezähne wird meist etwas ungenauer dargestellt. Die Frontzähne können bei einer Röntgenaufnahme nicht gleichzeitig in einer sehr guten Qualität aufgenommen werden.
  • Durch die Verzerrung auf dem Röntgenbild sind auch genaue Messungen nicht möglich.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung bei der OPG?

Die Röntgenbelastung durch ein OPG hat bei einem analogen Gerät etwa 0,054 Millisievert. Wird ein Gerät mit digitaler Röntgentechnik verwendet, verringert sich die Strahlendosis auf etwa 0,041 Millisievert. Generell empfiehlt sich ein sogenannter Röntgenpass. In diesem Ausweis werden alle deine Röntgenaufnahmen eingetragen und deine Strahlenbelastung wird dokumentiert.

Was ist der Unterschied zwischen Orthopantomographie und Volumentomographie?

Mit der digitalen Volumentomographie (DVT) kann man im Gegensatz zur OPG dreidimensionale Röntgenaufnahmen erstellen. Das Verfahren erlaubt durch hohe Kontraste eine hervorragende Darstellung des Kieferbereichs und ist somit genauer als eine Panoramaschichtaufnahme. Der Zahnarzt erstellt bei Indikation die Volumentomographie meist in der eigenen Praxis. Bei der DVT handelt es sich wie bei der Computertomographie (CT) um eine Schichtaufnahmetechnik, die es möglich macht, eine dreidimensionale Rekonstruktion des Kieferbereichs am Computer zu erstellen. Die Strahlenbelastung bei diesen Geräten liegt bei etwa 0,2 Millisievert und ist etwa viermal höher als bei einem Orthopantomogramm und etwa achtmal höher als die tägliche Strahlungsdosis eines Menschen.

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