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Zahnarztangst muss niemandem peinlich sein

Zahnarztangst muss niemandem peinlich sein

Zahnarztangst, wissenschaftlich: Dentalphobie, ist heute kein Grund mehr, sich zu schämen. Das Problem der Betroffenen ist als ein eigener Punkt in den psychologischen Standardkatalog ICD aufgenommen worden. Damit ist es eine klinische Diagnose, die Beachtung und Behandlung verdient, und keine persönliche Schwäche mehr. Ein „Reiss Dich einfach zusammen“ musst du dir daher nicht mehr anhören, wenn du an Zahnarztangst leidest. Mit der Erforschung der Angst hat auch die Sensibilisierung der Zahnärzte für das Thema zugenommen. So existieren inzwischen viele Praxen, die sich auf Angstpatienten eingerichtet haben und ihnen einen entsprechenden Service anbieten.

Wer hat Angst vor dem Zahnarzt?

Die Ursachen der Dentalphobie sind wissenschaftlich noch nicht abschliessend geklärt. Es zeichnet sich jedoch ab, dass sie vornehmlich Menschen trifft, die tatsächlich schon schlechte oder schmerzhafte Erfahrungen in Zahnarztpraxen gemacht haben, die möglicherweise traumatische Folgen hatten.

Ausserdem hat die Forschung eine Tendenz zu familiären Häufungen von Angstpatienten erkannt. Das bedeutet, in manchen Familien gibt es deutlich mehr Betroffene als in anderen. Ob dies mit einem vererbten stärkeren Schmerzempfinden oder einer genetisch bedingten Disposition für Ängste zusammenhängt, steht noch nicht fest. So ist es natürlich auch möglich, dass Horrorgeschichten, die die Grossmutter erzählte, dazu führten, dass die Kinder ebenfalls Angst vor dem Zahnarzt entwickelten.

Wie unterscheidet sich normales Unbehagen von echter Angst?

Eines dürfte klar sein: Niemand freut sich auf einen Zahnarztbesuch, der vielleicht mit Schmerzen verbunden sein wird. Doch die meisten Menschen schaffen es, ihr Unbehagen zu überwinden und überstehen auch nicht ganz schmerzfreie Eingriffe ohne bleibende Schäden.

Angstpatienten bekommen ihr Problem hingegen nicht so einfach in den Griff. Sie geraten in einen Teufelskreis aus vermiedenen Zahnarztbesuchen, die zu mehr behandlungsbedürftigen Zahnschäden führen, und können sich aus eigener Kraft nicht daraus befreien. Patienten, die deutlich erkennen, dass sie sich selbst schaden und doch nicht anders handeln können, benötigen Hilfe.

Welche Möglichkeiten gibt es für eine schmerzfreie Behandlung?

Es existieren verschiedene Methoden, Angstpatienten zu sedieren, sodass sie die Zahnbehandlung leichter überstehen. Der Begriff der Vollnarkose dürfte jedem bekannt sein. Der Aufwand und die mit jeder Vollnarkose verbundenen Risiken stehen aber nicht immer in einem sinnvollen Verhältnis. Deswegen nimmt das Interesse an alternativen, weniger schwerwiegenden Verfahren zu.

Zum einen gibt es Zahnärzte, die mit Hypnose arbeiten. Diese hilft vor allem Patienten, die gar keine Narkosemedikamente vertragen. Zum anderen gibt es die Dämmerschlafbehandlung. Dabei wirst du mit einer Kombination aus Psychopharmaka und Lokalanästhesie betäubt. Du bleibst bei Bewusstsein und kannst, anders als bei einer Vollnarkose, selbständig atmen. Jede der drei Varianten besitzt den grossen Vorteil, dass der Patient sich anschliessend nicht erinnern kann und so eine erneute Traumatisierung durch den Eingriff ausgeschlossen ist.

Was können Patienten selbst gegen die Zahnarztangst tun?

Entspannungsübungen oder Techniken, die allgemein zur Bewältigung von Ängsten eingesetzt werden, helfen in jedem Fall auch bei Zahnarztphobie. Das können spezielle Atemübungen oder auch verhaltenstherapeutische Massnahmen sein. Wenn du den Eindruck hast, du könntest ein wenig Hilfe aus dieser Richtung gebrauchen, gönn dir einfach eine Beratung bei einem entsprechenden Therapeuten oder ein Coaching.

Ausserdem kannst du dir mit leichten, schmerzfreien Behandlungen wie einem Bleaching oder professioneller Dentalhygiene positive Erlebnisse im Zusammenhang mit Zahnmedizin schaffen. Das hat einen Trainingserfolg und schöne Zähne zur Folge.

Wie helfen Informationen über Zahnentfernung oder Wurzelbehandlung?

Wenn grössere Eingriffe wie eine Zahnentfernung oder Operationen anstehen, kann es Patienten tatsächlich beruhigen, wenn sie genau wissen, was geschehen wird. Ein guter Zahnarzt erklärt das ohnehin genau, aber es schadet in keinem Fall, wenn du dich vorher selbst mit den Einzelheiten vertraut machst.

Im Austausch mit anderen Angstpatienten kann das sogar ausgesprochen hilfreich sein. Voraussetzung ist aber, dass diese Personen aufgeklärt mit ihrer eigenen Angst umgehen oder sie vielleicht schon erfolgreich bewältigt haben. Sonst verschlimmern sie die Sorgen anderer vielleicht nur.

Was macht eine geeignete Zahnarztpraxis aus?

Wenn du eine Praxis suchst, die einfühlsam auf dich eingeht, dann achte auf folgende Details:

  • Du triffst im Gespräch auf Verständnis und Geduld.
  • Als Notfall bekommst du zeitnah einen Termin, obwohl du vielleicht schon vor einer Woche hättest anrufen können.
  • Die Praxis bietet verschiedene Narkosen an, mit denen sie Erfahrung hat.
  • Du wirst nicht gefragt, warum du nicht eher gekommen bist.
  • Du wirst exakt so behandelt wie Patienten, die nur zum Bleaching kommen.

Welche Unterstützung gibt es von der Krankenkasse?

Die Grundversicherung übernimmt die Kosten für eine Vollnarkose oder Dämmerschlafbehandlung nicht. Selbst bei einer Zahnentfernung musst du damit rechnen, die Kosten selbst tragen zu müssen – leider auch dann, wenn es sich um eine Zahnentfernung bei einem Kind handelt.

Es lohnt sich daher, wenn du dich über eine private Zusatzversicherung informierst. Die Kostenübernahme ist dort (abhängig vom Einzelfall) sehr unterschiedlich geregelt. Am besten ist es, du holst dir verschiedene Angebote ein und besprichst sie vor Vertragsabschluss mit dem Zahnarzt deines Vertrauens.

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