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Myofunktionelle Therapie – Kieferorthopädie und Logopädie arbeiten Hand in Hand

Myofunktionelle Therapie – Kieferorthopädie und Logopädie arbeiten Hand in Hand

In der Kieferorthopädie gibt es zahlreiche Methoden für die korrekte Sprachentwicklung und um eine Fehlbildung des Kiefers oder Störungen im Gesichtsbereich zu beseitigen. Geeignet sind sie für Kinder und Erwachsene gleichermassen. Das ist wichtig, denn oftmals erweisen sich solche Beschwerden als Auslöser für weitere Symptome, darunter Verspannung, Kopfschmerzen und Sprachschwierigkeiten. Eine von diesen Methoden, die myofunktionelle Therapie, enthält Behandlungskonzepte und Übungen, die eine Verbesserung der Kieferhaltung bewirken und die Gesichtsmuskulatur trainieren.

Was sind die Folgen einer Fehlfunktion der Kau- und Gesichtsmuskulatur?

Eine Fehlfunktion der Gesichtsmuskulatur macht sich bereits im Kindesalter bemerkbar. Sie kann einmal auf einer Störung des Gleichgewichts der Muskeln beruhen, die sich im Gesicht und im Mundbereich zeigt, zum anderen durch eine Fehlstellung des Kiefers und einen offenen Biss bedingt sein, bei dem der Oberkiefer und der Unterkiefer verschoben sind und die Zähne nicht aufeinanderliegen.

Bei einer Fehlfunktion der Gesichtsmuskulatur erfolgt die Atmung mehr durch den Mund als durch die Nase. Dazu wird der Mund ständig offen gehalten, wodurch Zunge, Wangen und Lippen kraftlos werden und beim Sprechen die Zungenspitze sichtbar ist oder Speichel ausläuft. Kieferorthopädie und Zahnmedizin nennen dies eine myofunktionelle Störung. Sie beeinflusst das gesamte Gleichgewicht im Gesicht nachteilig.

Welche Faktoren beeinflussen eine myofunktionelle Störung?

Die Entwicklung von Gesicht und Mundbereich führt zu festen Strukturen aller dort vorhandenen Muskeln. Veränderungen wirken sich nachteilig aus und stören das Gleichgewicht in fünf Dimensionen. Diese sind:

  • Atmung
  • Schluckvorgang
  • Zahn- und Kieferstellung
  • Körperhaltung
  • Aussprache

Welche Ursachen haben Fehlfunktionen der Gesichtsmuskeln?

Myofunktionelle Störungen sind oft Entwicklungsstörungen bei Kindern. Du stellst sie über das Verhalten deines Kindes fest. Gerade bestimmte Gewohnheiten führen zu einer Fehlstellung des Kiefers oder Gesichtsmuskelstörungen. Dazu gehören Daumenlutschen, Zähneknirschen, Nägelkauen oder Lippenbeissen. Sie alle können Ursache sein, dass sich der Kiefer verformt und die Zahnstellung verändert.

Eine weitere Ursache für Dysfunktionen ist die Atmung durch den Mund. Diese benötigt das Offenhalten der Lippen und erhöht das Risiko für Erkältungen und Infekte. Gleichzeitig begünstigt die falsche Atmung das Absenken der Zungenlange. Es ergeben sich Probleme bei der Aussprache und beim Artikulieren. Auch eine fehlerhafte Zungenposition beim Schluckvorgang kann Auslöser für myofunktionelle Störungen sein. Hauptursache bleiben jedoch Zahn- und Kieferfehlstellungen, die schädigende Gewohnheiten hervorrufen.

Wie lässt sich die Gesichtsmuskulatur trainieren?

Eine frühzeitige Behandlung ermöglicht bei Kindern die Auflösung einer myofunktionellen Störung und eine Verbesserung der Gesichtsmuskulatur. Da sich solche Fehlfunktionen immer auf Schluckvorgang, Atmung und Sprachbildung auswirken und die gesamte Gesichtsmorphologie beeinflussen können, helfen Übungen, die speziell die Gesichtsmuskeln trainieren. Entwickelt wurden sie von Walter J. Staub in den 60er Jahren, um Sprachfehler zu beseitigen. Aus diesem Konzept entstanden weitere MFT-Programme, die heute als myofunktionelle Therapie Anwendung finden.

Was ist eine myofunktionelle Therapie?

Die myofunktionelle Therapie, kurz MFT genannt, ist eine wirksame Behandlungsmethode, die vor allen Dingen bei Kindern Erfolg zeigt und Fehlfunktionen des Kiefers und der Kau- und Gesichtsmuskulatur behebt. Sie dient dazu, Störungen des Bewegungsmusters und der Gesichtsgrundspannung zu beseitigen. Im gesunden Zustand arbeiten die Muskeln harmonisch im Zusammenspiel mit Aussprache, Schluckvorgang oder Atmung. Die Therapie ermöglicht eine Aufhebung der Störungen und hat das Ziel, das Schluckmuster, die Zungenlage und den Lippentonus aufzubauen und deine Mundatmung in eine normale Nasenatmung umzuwandeln. Sie ist als Konzept Teil der Kieferorthopädie und Logopädie.

Wie funktioniert die myofunktionelle Therapie?

Das Konzept der myofunktionellen Therapie beinhaltet verschiedene Übungen, die den gesamten Gesichtsbereich und die Muskulatur stärken und trainieren sollen, damit eine Korrektur der Bisslage, der Zahnstellung und der Kieferhaltung begünstigt werden. Dabei gibt es klassische Methoden oder modifizierte, die auf die Behandlung von Kindern abgestimmt ist. Eine frühkindliche Förderung ist erfolgreich, wenn motorische und neurologische Störungen vorliegen. Aber auch im Vorschul- und Schulalter ist eine Behandlung sinnvoll, während sich bei Erwachsenen durch strukturierte Übungen anhand des kognitiven Reifegrads die Störungen reduzieren lassen.

Welche Übungen helfen, durch Training das Schluckmuster zu verändern?

Die Therapie für eine Verbesserung des Schluckmusters ist schrittweise aufgebaut und erfordert, dass du sie zu Hause auch regelmässig selbst durchführst. Teil des Trainings sind Programme und verschiedene Übungen, durch die die Funktionen des Schluckens, Kauens, der Atmung sowie der Artikulation und Aussprache nachhaltig optimiert werden. Bei Kindern spielen auch die Eltern eine wichtige Rolle, die dabei helfen sollten, das Konzept behutsam durch positive Verstärkung und Erinnern zu fördern. Begleitend zur Therapie gibt es Zahnspangen und Mundvorhofsplatten, die auf bestimmte Muskelpartien einwirken. Diese gibt es mit Kunststoffschild zur Steigerung es Lippentonus oder mit Zungengitter, um die Zungenlage zu verändern. Das Schluckmuster lässt sich durch eine Mundvorhofplatte mit aufgehängter Perle verbessern, die ihre Position flexibel verändert.

Die Umstellung des Schluckmusters bewirkt mehr Stabilität für den Kiefer und bessere kieferorthopädischen Behandlungsergebnisse. Sie ermöglicht auch die Veränderung des offenen Bisses, der gesamten Motorik oder das Fördern der Zungenruhelage. Dabei wird auch die Mundmuskulatur trainiert. Das ist durch folgende Übungen möglich:

  • Zungenspitze hinter den oberen Schneidezahn an den Gaumen drücken.
  • Zungenspitze an den Gaumen drücken und die Zähne zusammenbeissen. Speichel dabei nach hinten ziehen, bis sich die Zunge am Gaumen festsaugt.
  • Gebiss einmal pro Stunde zusammenbeissen und die Kaumuskulatur stärken.

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